Das steckt hinter dem Abgang von Spital-Chef Bruno Guggisberg
Es ist kein leichter Start ins Jahr für die Spital Simmental-Thun-Saanenland AG STS AG. Am 21. März gab der Regierungsrat bekannt, dass sie der Medaxo AG den Zuschlag für die Gesundheitsversorgung im Simmental gibt – über den Kopf der STS hinweg, die bisher das Spital Zweisimmen betreibt. Eine Woche später teilte die Spitalgruppe mit, dass CEO Bruno Guggisberg seinen Rücktritt angekündigt hat.
Abgänge wegen schwierigem Chef?
Nun haben «Berner Zeitung» und «Der Bund» die Hintergründe ausgeleuchtet. Im Zentrum steht der Spitalchef selbst. In der über 10-jährigen Karriere von Guggisberg im Spital Thun soll es zu zahlreichen Abgängen gekommen sein – viele Personen aus dem Spitalumfeld machten den Chef verantwortlich. «Wenn man nicht komplett auf der Linie von Guggisberg war, konnte es sehr unangenehm werden», sagt eine anonyme Quelle zu den Berner Tamedia-Zeitungen.
So soll es etwa auch zwischen Chefarzt Rolf Hess und dem CEO zu Konflikten gekommen sein. Dieser soll gesagt haben, entweder gehe er selbst oder Guggisberg. Rolf Hess arbeitet weiterhin am Spital Thun.
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Boni zerstören Vertrauen
Weiter soll es zu Bonuszahlungen gekommen sein, obwohl diese Praxis eigentlich abgeschafft war. So sollen im Geschäftsjahr 2023 insgesamt mehrere zehntausend Franken an CEO Guggisberg, seinen Stellvertreter und an den Personalchef geflossen sein – bewilligt durch den Verwaltungsratspräsidenten. Gemäss «Berner Zeitung» und «Bund» wurde dies bei der Präsentation des Jahresberichts in der Geschäftsleitung bemerkt. Das habe das Vertrauen in den Spitalchef weiter angekratzt.
Anschliessend hätten sich Mitglieder der Geschäftsleitung mit ehemaligen Kaderpersonen ausgetauscht, und der Verwaltungsrat habe mit allen Geschäftsleitungsmitgliedern gesprochen. Dieser Druck soll schliesslich dazu geführt haben, dass Bruno Guggisberg sich Rücktritt entschieden hat. Auch Verwaltungsratsvizepräsident Peter Stähli und Verwaltungsrat Alphons Schnyder werden an der kommenden Generalversammlung vom 26. Juni zurücktreten.
(dak)