Der Viertelstundentakt zwischen Münsingen und Bern kommt erst 2038

Es ist nicht die erste Verzögerung: Einst war die Einführung eines Viertelstundentakts zwischen Münsingen und Bern bereits ab 2025 angedacht, dann wurde der Zeithorizont auf 2030 verlängert. Nun muss die grosse Aaretaler Gemeinde wohl weitere Jahre darauf warten. Wie das Onlineportal Bern-Ost schreibt, informierte der Münsinger Gemeindepräsident Beat Moser an der Parlamentssitzung über die Verspätung. Bis 2038 können die Züge voraussichtlich nicht im Viertelstundentakt verkehren. Der Grund dafür ist die Verzögerung beim Ausbau des Bahnhofs Münsingen.

Bauarbeiten in Ostermundigen und Gümligen

Aus Sicht des Bundesamts für Verkehr und der SBB haben die Bauarbeiten im Berner Wankdorf, in Ostermundigen und Gümligen Vorrang. Laut Bern-Ost verzögern vor allem die Bauarbeiten in Gümligen den Ausbau in Münsingen. Während der Arbeiten in Gümligen dient das Gleis 3 in Münsingen als Pufferzone für den Güterverkehr. Erst danach kann der Bahnhof Münsingen auf vier Gleise umgebaut und der Viertelstundentakt eingeführt werden. Die Linie Thun-Bern mit Münsingen in der Mitte ist eine wichtige Pendlerstrecke, die gerade zu Stosszeiten rege benutzt wird.

Bahnhöfe immer noch nicht barrierefrei

Neben dem verspäteten Ausbau der Kapazitäten auf dieser Linie, müssen sich auch Personen mit eingeschränkter Mobilität weiter Gedulden. Eigentlich ist im Schweizer Gesetz seit 2004 verankert, dass bis Ende 2023 alle Bahnhöfe barrierefrei sein müssen. Dieses Ziel wurde klar verfehlt, wie sich auch auf der Linie Thun-Bern zeigt. Mit Münsingen und Ostermundigen werden zwei wichtige Bahnhöfe der Region erst in den kommenden Jahren saniert und damit barrierefrei.

(mfu)