Quelle: BärnToday / Warner Nattiel
Die Armee teilte vergangene Woche mit, dass sie diverse Grossanlässe mit Publikum aus Spargründen streicht. Konkret wird 2024 und 2025 auf die «AirSpirit» auf dem Flugplatz Emmen (LU) und die «Defense 25» in Bière (VD) verzichtet. Wie Armeesprecher Mathias Volken bestätigt, wird auch das traditionelle Fliegerschiessen 2025 auf der Axalp oberhalb von Brienz gestrichen. Die Absage der Ausgabe 2024 hatte die Armee schon im Oktober bekannt gegeben.
Enttäuschung im Haslital hält sich in Grenzen
Das Fliegerschiessen auf der Axalp lockt jeweils zehntausende Zuschauerinnen und Zuschauer ins Haslital. Trotzdem nimmt der Brienzer Gemeinderatspräsident Peter Zumbrunn die Absagen 2024 und 2025 relativ nüchtern zur Kenntnis. «Das Fliegerschiessen musste in den letzten zehn Jahren immer mal wieder abgesagt werden, oft auch kurzfristig wegen des Wetters. Die Absagen 2024 und 2025 sind deshalb für die Region kein Desaster.» Im Gegenteil, es sei besser, wenn man bereits im Voraus weiss, dass der Anlass nicht stattfinden kann. Die Meinungen im Tal seien geteilt, wie der Gemeindepräsident weiss. Einige fänden es schade, andere seien froh über die Absage.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
Ähnlich nüchtern klingt es bei den Sportbahnen Axalp. Zwar gebe das Fliegerschiessen jeweils einen schönen Zustupf in die Kasse, aus finanzieller Sicht sei man aber nicht zwingend auf eine Durchführung angewiesen.
Freude bereitet die Absage des Fliegerschiessens den Fluglärmgegnern im Haslital, die sich seit Jahren gegen die Lärmbelastung durch die Flugbewegungen über dem Militärflugplatz Meiringen wehrt. IG-Präsident Peter Michel sagt auf Anfrage: «Wir sind natürlich froh, findet das Fliegerschiessen nun sicher für zwei Jahre nicht statt. Auch so haben wir immer noch genug Lärm im Tal.» Mehr Sorgen als das Fliegerschiessen an sich würde den Fluglärmgegnern aber die Beschaffung des neuen Kampfjets F-35A bereiten.
Zukunft der Flugshows unsicher?
Das Fliegerschiessen auf der Axalp wird nun sicher bis 2026 pausieren. Wie es danach weiter geht, ist noch offen. Bezüglich Flugshows war zuletzt auch die Zukunft der «Patrouille Suisse» in Frage gestellt. So realisierte der Bundesrat im September die Bestellung der neuen Kampfjets und signalisierte gleichzeitig sein Einverständnis für die Ausserdienststellung der Tiger-Flotte. Wie der «Tages-Anzeiger» im Februar 2022 berichtete, könnten mit dieser Aktion ab 2025 jährlich 44 Millionen Franken eingespart werden. Doch sowohl der Stände- als auch der Nationalrat lehnten den VBS-Antrag zur «Pensionierung» der 40-jährigen Tiger-Flotte im September ab und sicherten somit das vorläufige Fortbestehen der nationalen Kunstflugstaffel.