Im Vergleich zum F/A-18

Kampfjet F-35A soll in Meiringen weniger Lärm verursachen

· Online seit 08.12.2023, 14:53 Uhr
Diese Woche informierte das VBS betroffene Gemeinden über die künftigen Lärmbelastungen durch den neuen Kampfjet F-35A. In Meiringen soll der Lärm leicht zurückgehen. Einer Interessensgemeinschaft ist auch das zu laut.
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Das eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) besuchte von Dienstag bis Donnerstag Gemeinden, die Standort eines Militärflugplatzes sind. Ziel war, die Bevölkerung über die künftige Lärmbelastung durch den neuen Kampfjet F-35A zu informieren.

Während der Lärm in Payerne VD leicht höher werde und in Emmen LU etwa gleich bleibe, soll die Belastung in Meiringen leicht zurückgehen.

Die Lärmbelastungen wurden nicht gemessen, sondern anhand eines Modells berechnet, erklärt Bruno Locher, Chef Raum und Umwelt beim VBS, gegenüber dem SRF-Regionaljournal Bern Freiburg Wallis am Freitag. Nebst der Schweizer Luftwaffe waren auch die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) sowie der Flugzeughersteller Lockheed Martin an den Berechnungen beteiligt.

Das Resultat: «Es hat sich gezeigt, dass unsere Annahmen, dass der Lärm in etwa gleich bleibt, mit gewissen Abweichungen zutreffend sind», erklärt Locher. Unter dem Strich seien in der Region Meiringen zwar weniger Flugzeuge unterwegs, die Einzelflüge aber lauter. Genau damit hat eine lokale Interessensgemeinschaft aber ein Problem.

IG will mit «Mit allen Mitteln» gegen Stationierung in Meiringen kämpfen

«Es ist das Einzelergebnis, das uns wirklich bewegt und uns Angst macht», sagt Samuel Hunziker von der Interessensgemeinschaft Fluglärm Alpenregion (IGF) gegenüber SRF. Die IGF Alpenregion will nicht nur weniger Flugbewegungen durch den noch aktuellen F/A-18-Kampfjet in Meiringen, sondern setzt sich auf für die Abschaffung des alljährlichen Fliegerschiessens auf der Axalp ein.

Jeder Flugzeugstart am Flughafen Meiringen führe dazu, «dass man für eine gewisse Zeit nicht mehr miteinander reden kann», so Hunziker. Der F-35 sei schlicht nicht für einen solch engen Talkessel konzipiert. Die IGF Alpenregion will daher «mit allen Mitteln dafür kämpfen, dass es in Meiringen nicht zu einer Stationierung des neuen Kampfjet-Modells kommen wird.» Auch rechtliche Mittel will die IG prüfen.

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Um den F-35A einzuführen, müssen die Objektblätter der Militärflugzeuge im Sachplan Militär angepasst und die zulässige Lärmbelastung festgelegt werden. Dieser Schritt wird nach Anhörung der Kantone und Gemeinden sowie unter Mitwirkung der Bevölkerung durch den Bundesrat beschlossen. Nach einer öffentlichen Auflage im Plangenehmigungsverfahren ist die zulässige Lärmbelastung festgelegt und allgemein verbindlich.

36 Modelle des F-35A-Kampfjets hat der Bund gekauft. Diese sollen ab den 2030er-Jahren im Einsatz stehen. Bis zu diesem Zeitraum soll der Luftraum noch durch das Vorgänger-Modell F/A-18 geschützt werden.

(lae)

veröffentlicht: 8. Dezember 2023 14:53
aktualisiert: 8. Dezember 2023 14:53
Quelle: BärnToday

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