Kulturfabrik in Biglen schliesst trotz Aussicht auf Subventionen

Der Vorstand des Trägervereins sehe keine andere Lösung, heisst es in einem Communiqué vom Donnerstag. Dabei hätte das Lokal ab 2024 von öffentlichen Geldern profitieren können.

Die Regionalkonferenz Bern-Mittelland und der Kanton Bern wollten die Kulturfabrik ab dem kommenden Jahr finanziell unterstützen, als eine «regional bedeutende Kulturinstitution». Der Leistungsvertrag bis 2027 sah einen jährlichen Betriebsbeitrag von 80'000 Franken vor.

Daraus wird nichts. Schon die Saison 2022/23 habe mit einem grossen Defizit abgeschlossen, schreibt der Trägerverein. Das Publikum sei nach der Pandemie nur zögerlich zurückgekehrt. Zudem entschieden sich viele heutzutage kurzfristig für ein Kulturangebot – manchmal erst, nachdem die Veranstaltung mangels Interesse im Vorverkauf bereits abgesagt worden sei.

Die finanziellen Reserven und insbesondere die Liquidität des Vereins seien rapide geschwunden. In der neuen Saison sei das Publikum ebenfalls nicht in Scharen zurückgekehrt. Auch personell konnten laut dem Verein nicht alle Lücken geschlossen werden. «Immer mehr Arbeit verteilte sich auf immer weniger Schultern.»

Gemeinde enttäuscht

Die Schliessung sei nötig, damit nicht noch grösserer wirtschaftlicher Schaden entstehe. Die angekündigten Veranstaltungen bis Ende Jahr sollen noch stattfinden, ebenso werden die vereinbarten Vermietungen der Räumlichkeiten in diesem Jahren eingehalten: «Danach wird der letzte Vorhang fallen.»

Der Gemeinderat von Biglen äusserte grosses Bedauern. «Wir sind enttäuscht, dass die Region zukünftig nicht mehr von diesem hochwertigen Kulturangebot profitieren kann», wird Gemeindepräsident Guido Heiniger im Communiqué zitiert.

Das Kulturlokal befindet sich auf dem ehemaligen Areal einer Möbelfabrik. Pro Jahr gingen 30 bis 40 Kleinkunst-Veranstaltungen und Konzerte über die Bühne.

(sda)