SwissSkills

«Mit Tunnelblick geht es»: Bernerin an Auto-Mechatronik-Wettkampf

· Online seit 15.09.2023, 06:01 Uhr
Vanessa Schüpbach tritt am Freitag an den SwissSkills Championships 2023 im Wettkampf der Automobil-Mechatroniker/innen an. Die 19-Jährige, die bei der Schulhausgarage AG in Langenthal arbeitet, spricht über den Druck durch Zuschauer, ihre Vorbereitung und ob sie am Sonntag überhaupt feiern gehen kann.
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Today: Wie fühlst du dich kurz vor dem Wettkampfbeginn? 

Vanessa Schüpbach: Ich bin ein bisschen aufgeregt, aber ich freue mich auch darauf.

Weisst du, was dich an der Meisterschaft der Automobil-Mechatroniker erwartet?

Wir haben verschiedene Posten. Ich weiss, dass sich eine Aufgabe um Motorelektrik dreht, also um einen Motor, der nicht startet und man den Fehler suchen muss. Auch Lenkgeometrie und Messungen am Motor wird es geben.

Wie hast du dich auf die Meisterschaft vorbereitet?

Wir hatten vom AGVS (Auto Gewerbe Verband Schweiz) einen Kurs, wo wir mehrere Tage sehr gut üben konnten. Etwa einen Motor ausmessen – das machen wir sonst nicht regelmässig, die Fehlersuche kommt häufiger vor. Wenn ich in der Garage normal arbeite, probiere ich gute Taktiken herauszufinden, etwa bei der Fehlersuche.

Trainierst du jetzt noch speziell oder arbeitest du normal?

Bis am Freitag, wenn ich an den Swissskills antrete, arbeite ich ganz normal. Tagsüber am Donnerstag werde ich noch lernen. Ich habe auch Zeit gekriegt, damit ich mich vorbereiten und nochmal über die Bücher gehen kann. Und dann probiere ich, möglichst früh ins Bett zu gehen.

Ist es zusätzlich belastend, wenn beim Wettkampf Leute zuschauen?

Man ist schon nervöser, wenn man unter Druck steht und noch viele Leute zuschauen – aber es geht schon. Man muss ein bisschen den Tunnelblick haben, dann sollte es gehen.

Wie hast du zu dieser Ausbildung gefunden?

Dass ich einen handwerklichen Beruf machen will, habe ich schon früh gewusst. Ich habe recht früh angefangen zu schnuppern. Zuerst bin ich in Richtung Holz gegangen, habe aber gemerkt, dass das nichts für mich ist. Dann habe ich auf Landmaschinen geschnuppert. Darüber bin ich auf Autos gekommen und habe gemerkt, dass beim Automechaniker das Beste aus allem dabei ist.

Willst du durch deinen Einsatz auch Jugendliche für den Job begeistern?

Es ist ein sehr gefragter Job, aber es gibt immer weniger Lehrlinge. Es wäre sicher auch ein Ziel, andere Jugendliche dafür zu motivieren.

Wie sollen Jugendliche vorgehen, die sich für den Beruf interessieren?

Bei den SwissSkills gibt es auch die Berufsmesse. Am Stand des Autoverbands kann man sich über verschiedene Berufe im Autogewerbe informieren – das habe ich auch gemacht. Wenn man sich für etwas entschieden hat, ist Schnuppern etwas Gutes. Es gibt auch verschiedene Clubs, wo man sich über die Berufe informieren kann.

Am Wettkampf sind unter den 20 Teilnehmenden nur drei Frauen. Was denkst du darüber?

Ich finde es gut, wenn auch Frauen diesen Beruf ausüben. Es gibt sicher solche, die sich dafür interessieren und die sollen es gerne ausprobieren. Es gibt immer mehr Frauen und das finde ich schon cool.

Was sind deine Ansprüche an den SwissSkills?

Ich will mir nicht zu viel Druck machen. Wenn ich eine Medaille habe, wäre das mega cool. Ich will es aber auch geniessen, Erfahrungen sammeln und das Beste daraus machen.

Kannst du am Sonntag feiern, falls du eine Medaille holst?

Am Montag muss ich wieder normal arbeiten. Feiern kann man sicher trotzdem, aber vielleicht nicht allzu lang.

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veröffentlicht: 15. September 2023 06:01
aktualisiert: 15. September 2023 06:01
Quelle: BärnToday

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