«Allani»-Haus

Spatenstich zum Umbau für das erste Kinderhospiz der Schweiz

17.11.2022, 17:43 Uhr
· Online seit 17.11.2022, 17:29 Uhr
Heute feierte die Stiftung Allani Kinderhospiz Bern mit dem symbolischen Akt des Spatenstichs den Start der Umbauarbeiten eines Bauernhauses zum ersten Schweizer Kinderhospiz.

Quelle: BärnToday / Spatenstich zum Umbau für erstes Kinderhospiz der Schweiz / vom 17.11.22

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Der Umbau dauert rund ein Jahr, danach soll im Winter 2023 das erste Kinderhospiz der Schweiz in Betrieb gehen. Die Kosten von rund 5,9 Millionen Franken des Umbaus finanziere die Stiftung durch Spenden, erklärt André Glauser, Geschäftsführer der Allani Stiftung.

Heute stehen sie bei rund 4,5 Millionen Franken und «wir sind zuversichtlich, dass wir in den nächsten Monaten durch Unterstützung von Stiftungen, grossen Unternehmen und der Bevölkerung den restlichen Betrag erreichen werden».

Darum braucht es ein Kinderhospiz

«In der Schweiz gibt es über 5000 Kinder mit lebenslimitierenden Erkrankungen», so Glauser. «Diese Familien laufen am Anschlag.» In dieser schweren Zeit wolle die Stiftung Familien unterstützen und als «Zwischending» von Spital und Spitex Hilfe bieten.

Das Thema sei einerseits wegen der nicht vorhandenen Institutionen nicht sehr präsent. Doch laut Glauser ist ein zweiter Grund wichtiger: «Kranke Kinder sind ein Tabu-Thema, man spricht nicht darüber. Schon gar nicht über Kinder, die sterben. Doch pro Jahr betrifft dies etwa 500 Kinder.» Das Haus soll ein Zuhause auf Zeit anbieten. «Wir haben bei Testwochenenden gemerkt, das ist das, was den betroffenen Eltern heute fehlt.»

Das Projekt erhält auch von politischer Seite Zuspruch: SP-Nationalrätin Flavia Wasserfallen unterstützt das Kinderhospiz. «Die Allani Stiftung leistet hier Pionierarbeit», lobt sie das Unterfangen. «Die vielen engagierten Personen, die an das Projekt glauben, haben mich motiviert, meine Unterstützung zu zeigen.»

Betroffener Vater schätzte die Unterstützung

Ein Hospiz habe eine Brückenfunktion, sagt Dr. med. Hans-Ulrich Bender, Oberarzt im Kinderspital in Bern. «Es ist eine Institution, die Sicherheit und gleichzeitig ein Umfeld bieten kann, in dem sich eine Familie wohl fühlt.» Susanne Peter, Präsidentin der Allani Stiftung rechnet mit 150 Familien pro Jahr.

Wie das Hospiz helfen kann, schilderte ein betroffener Vater gegenüber BärnToday. «Ich habe das Allani gefunden, das sich im Aufbau befindet.» Trotzdem wurde der Familie Oberli vom Kinderhospiz ein Entlastungswochenende angeboten. So konnten die Eltern kurz aufatmen. «Man kann die Tochter bei ihnen lassen, und sie wissen wie reagieren, wenn etwas wäre», erzählt Oberli. Der Austausch habe Halt gegeben.

veröffentlicht: 17. November 2022 17:29
aktualisiert: 17. November 2022 17:43
Quelle: BärnToday

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