Bern
Kanton Bern

Unbekannte lauern im Berner Oberland Kindern auf

Polizei ermittelt

Unbekannte lauern im Berner Oberland Kindern auf

07.11.2022, 07:49 Uhr
· Online seit 05.11.2022, 06:35 Uhr
Unbekannte Männer versuchen, Kinder nach Hause oder in ihr Auto zu locken – auf Facebook verbreiten sich derzeit Warnungen wie ein Lauffeuer. Die Polizei kann die entsprechenden Meldungen im Berner Oberland bestätigen. Panik sei aber fehl am Platz.
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Ein Facebook-Post einer Frau aus dem Diemtigtal ist über 1000-mal auf Facebook geteilt worden. Ein unbekannter Mann versuche derzeit in Oey, Mädchen zu sich nach Hause zu locken, warnt sie. Die Eltern der betroffenen Kinder sollen Anzeige gegen Unbekannt gemacht haben.

Auch vor den Toren der Stadt Thun versetzt ein Unbekannter die Region in Unruhe. BärnToday liegt ein Schreiben der Schule Seftigen an die Eltern vor. Ein unbekannter Mann habe in Thierachern ein Kind angesprochen und versucht, dieses ins Auto zu locken, heisst es darin.

Die Kantonspolizei Bern bestätigt auf Anfrage, dass in beiden Fällen eine entsprechende Meldung eingegangen sei. «Wir nehmen solche Meldungen immer sehr ernst und gehen ihnen in jedem Fall nach, so sind denn auch weitere Abklärungen zu diesen Meldungen im Gang», sagt Sprecherin Lena Zurbuchen.

«Mehrere Meldungen eingegangen»

In den vergangenen Tagen seien «mehrere ähnlich gelagerte Meldungen aus verschiedenen Regionen» bei der Polizei eingegangen. Ob derartige Meldungen und Fälle zunehmen, kann die Polizei nicht sagen. Man führe keine Statistik darüber. Zudem gelte: Wird auf das Thema mehr Aufmerksamkeit gerichtet, sei es durch Berichterstattung oder soziale Medien, gehen in der Regel mehr Meldungen bei der Polizei ein.

In den sozialen Netzwerken werden auch weitere mutmassliche Fälle geteilt. Von Aufrufen wie diesen rät die Polizei aber ab. «Eine gewisse Vorsicht ist denn auch nicht falsch – in Panik geraten, Ängste schüren oder Gerüchte bzw. inkorrekte Informationen, insbesondere auch über soziale Medien zu verbreiten, wäre aber fehl am Platz», so Zurbuchen. Es sei wichtig, Feststellungen aus erster Hand und nicht vom Hörensagen direkt an die Polizei weiterzugeben.

Die Polizei stehe beratend zur Seite und versuche zu sensibilisieren. Zudem stehe man mit den Kindern, Eltern und den Schulen in Kontakt, sagt Zurbuchen. Letztere tragen mit Elternbriefen ihren Teil zur Aufklärung bei, wie das Beispiel Thierachern zeigt. «Die Eltern wurden mit dem Brief sensibilisiert. In den Klassen wurde das Thema besprochen», sagt Urs Indermühle, Gemeindepräsident von Seftigen, auf Anfrage.

veröffentlicht: 5. November 2022 06:35
aktualisiert: 7. November 2022 07:49
Quelle: BärnToday

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