Jegenstorf: Bankomat der Valiant gesprengt – Täter auf der Flucht

Immer wieder wurden in den vergangenen Jahren Bankomaten durch Kriminelle gesprengt, die an den wertvollen Inhalt gelangen wollten. Nun schlugen unbekannte Täter im Juni erneut zu: In Jegenstorf wurde in der Nacht auf Montag, zwischen 2 und 3 Uhr in der Früh, ein Bankomat gesprengt.

Drei Personen flüchteten Richtung Schönbühl – zu Fuss 

Betroffen ist die Valiant Bank an der Solothurnstrasse. Bilder vor Ort zeigen die Kraft der Explosion – eine Fensterfront wurde durch die Sprengung aus dem Gebäude gedrückt. Es seien mehrere Personen beobachtet worden, die flüchteten, wie die Kantonspolizei Bern in einer Mitteilung schreibt.

Die Einsatzkräfte der Polizei fanden an der Solothurnstrasse einen aufgesprengten Geldautomaten vor, konnten vor Ort aber niemanden mehr antreffen. Mit der Unterstützung weiterer Kantonspolizeien und diverser Spezialdienste wurden umgehend Fahndungsmassnahmen eingeleitet. Im Einsatz standen auch die Feuerwehr und ein vorsorglich aufgebotenes Ambulanzteam.

Aktuellen Erkenntnissen zufolge hatte eine unbekannte Täterschaft, drei dunkel gekleidete Personen, einen Geldautomaten aufgesprengt. Es ist davon auszugehen, dass die Täter zu Fuss in Richtung Schönbühl flüchteten. Der Geldautomat wurde vollständig zerstört, es entstand erheblicher Sachschaden am Gebäude. Die Polizei sucht Zeugen.

Perfektes Wetter für Sprengungen?

Eventuell machten sich die Täter das nächtliche Gewitter zunutze. Eine Anwohnerin sagt, sie habe in der Nacht nichts mitbekommen. «Das Wetter hat gestern sicher mega gepasst für so eine Aktion», so die Frau. Früh am Morgen sei ihr Hund unruhig geworden und zum Fenster gesprungen. Ob das mit dem Gewitter oder dem Angriff auf die Valiant Bank zusammengehängt hat, könne sie aber nicht sagen.

Es war nicht der einzige Überfall auf Schweizer Bankomaten in dieser Nacht. Im Kanton Schwyz wurde gegen 3.30 Uhr ein Bankomat bei einer Avia-Tankstelle aufgesprengt – auch der Tankstellenshop wurde dabei beschädigt.

Zahlreiche Sprengungen in der Schweiz – Tendenz sinkend

2024 begann bereits mit einem «Knall»: Am frühen Morgen des 1. Januars wurde ein Bankomat in Muri bei Bern gesprengt. 2023 habe sich die Zahl der Angriffe auf Bankomaten gemäss Fedpol zwar fast halbiert, aber kam es auch in diesem Jahr zu mehreren spektakulären Überfällen: In Utzenstorf wurde im September ein Automat bei der Post gesprengt. Ebenfalls im September wurde ein Bankomat der BEKB in Wabern angegriffen. Im Dezember misslang Kriminellen eine solche Tat in Bolligen.

Auch 2024 kam es in der Schweiz bereits zu mehreren Sprengungen: Neben der eingangs erwähnten Tat am Neujahrstag wurden im März je in Küttigen, in Ruswil und in Safenwil ein Bankomat zerstört.

(dak)