Vermisst in Grindelwald

«Versuche, realistisch zu sein» – das sagt der Bruder des vermissten Briten

· Online seit 04.08.2023, 06:52 Uhr
Seit dem 22. Juni wird der Brite Aidan Roche in Grindelwald vermisst. Zuletzt wurde er auf dem Eiger-Trail gesehen. Seine Familie hat selbst vor Ort nach ihm gesucht und hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben.
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Mittlerweile ist es sechs Wochen her, dass Aidan Roche in Grindelwald gesehen wurde. Angehörige waren selbst im Berner Oberland und haben den vermissten 29-Jährigen gesucht. Nun haben Freunde und Familie das letzte Video, das Roche von seiner Reise verschickt hat, veröffentlicht. Die Familie hofft, dass eine Wanderin, die im Video zu sehen ist, sich meldet und Auskunft geben kann.

Vermisster war erfahrener Wanderer

Zwei Brüder und ein Cousin des Vermissten sind selbst in die Schweiz gereist, um vor Ort zu suchen. «Wir sind den Eiger-Trail viele Male abgewandert und haben sowohl auf dem Weg als auch darunter gesucht. Wir haben nach Stellen gesucht, auf welche man vom Weg her abstürzen könnte, aber wir haben nichts gefunden», erklärt Connor Roche, ein Bruder des Vermissten.

Der Vermisste war ein sehr erfahrener Wanderer, wie die Familie erklärt. Auch in England sei er viel gewandert und war oft campieren. Er sei ein Abenteurer, der es liebt zu reisen, sagt sein Bruder. In der Schweiz war Aidan Roche in diesem Sommer zum ersten Mal, geplant war die Reise schon seit Beginn der Corona-Pandemie.

Denn die Familie, auch wenn sie wieder zurück in England ist, hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, wie Connor Roche, der Bruder des Vermissten, auf Anfrage sagt: «Ich habe immer noch Hoffnung, dass wir ihn finden werden, aber es ist jetzt viel Zeit vergangen und ich versuche, realistisch zu sein.» Alle Hinweise würden darauf hindeuten, dass Aidan Roche immer noch irgendwo am Berg ist und man ihn einfach noch nicht gefunden hat. «Ich bete, dass das nicht der Fall ist», so sein Bruder.

Suchaktion dank Unterstützung von fremden Leuten

Möglich wurde die private Suche der Familie im Berner Oberland unter anderem durch ein Crowdfunding, das die Familie gestartet hat. Innerhalb von wenigen Tagen sind 14'500 Pfund zusammengekommen, mittlerweile belaufen sich die Spenden auf über 31'000 Pfund (circa 34'000 Franken). Und weiterhin treffen täglich neue Spendengelder ein. Die grosse Unterstützung habe die ganze Familie überrascht, wie der Bruder schildert: «Es war überwältigend und wir möchten uns bei allen bedanken, die gespendet haben und den Link dazu geteilt haben.» Das Geld wurde für die Verbreitung des Fotos des Vermissten in der Schweiz sowie für die Suche der Familie vor Ort genutzt. Ein Teil soll ausserdem für den Einsatz eines Rettungshelikopters eingesetzt werden. Die Familie plant, den Restbetrag an die Bergrettung zu spenden.

Kein Vorwurf an Schweizer Behörden

Das Gelände wird von der Kantonspolizei Bern seit Mitte Juli nicht mehr aktiv abgesucht. Die Familie lobt die Zusammenarbeit mit den Schweizer Behörden aber explizit: «Die Schweizer Behörden arbeiteten hervorragend, auch wenn es für uns eine Tortur war. Die Kantonspolizei Bern war in konstantem Kontakt mit uns und hat uns auf dem Laufenden gehalten. Die Beamtinnen und Beamten waren wahnsinnig verständnisvoll und mitfühlend und sie teilten unsere Frustration, dass die Suche nicht erfolgreich war.»

Mittlerweile sucht die Familie von zu Hause aus nach neuen Informationen. «Wir hoffen, dass sich jemand meldet, der ihn an diesem Tag, am 22. Juni, in Grindelwald gesehen hat», so Connor. Deshalb sei die Familie froh, wenn Aidans Bild und seine Geschichte auf allen möglichen Kanälen und an allen möglichen Orten geteilt werde.

Man könne dabei mithelfen, in dem man die Beiträge und das Bild von ihm auf Social Media teile. «Wir sind verzweifelt auf der Suche nach etwas Neuem, das uns zu ihm führen könnte.»

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veröffentlicht: 4. August 2023 06:52
aktualisiert: 4. August 2023 06:52
Quelle: BärnToday

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