«Zeit, Verantwortung in neue Hände zu übergeben»: Erich Fehr tritt im Herbst 2024 ab

Mit der Ankündigung wolle Fehr frühzeitig für klare Verhältnisse sorgen, sagte der 54-Jährige an einem Point de Presse. So hätten die Parteien genug Zeit, geeignete Kandidatinnen und Kandidaten auszuwählen.

Er fühle sich gesund und übe sein Amt weiterhin mit viel Freude und Elan aus, versicherte er. Am Ende der laufenden Legislatur werde er aber 14 Jahre im Amt sein, das sei eine lange Zeit. «Ich bin überzeugt, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um die Verantwortung in neue Hände zu legen.»

Seit rund 30 Jahren in politischen Ämtern

Erich Fehr ist 1968 in Biel geboren. Ab 1993 nahm er diverse politische Ämter in der Stadt Biel wahr. Von 1997 bis 2008 war Fehr Mitglied des Stadtrates. 2009 wurde der SP-Politiker in den Gemeinderat gewählt. 2011 folgte die Wahl zum Bieler Stadtpräsidenten. Bis 2013 war der 54-Jährige gleichzeitig als Finanzdirektor tätig.

2022 kandidierte der ausgebildete Ökonom für den Berner Regierungsrat, kassierte aber eine deutliche Schlappe: Fehr erhielt 87'765 Stimmen, über 16'000 Stimmen weniger als der letztplatzierte gewählte Regierungsrat Christoph Neuhaus. Der Bieler sagte damals nach der Niederlage, dass er «sehr enttäuscht» sei.

Fehr kritisierte SP offen

Letzten Sommer sorgte Erich Fehr schweizweit für Schlagzeilen, als er seine Partei offen kritisierte. Er warnte vor dem Verlust des zweiten Bundesratssitzes, falls sich die SP nicht einem Kurswechsel unterziehen sollte. Als Präsident der «Reformplattform», einem Zusammenschluss von Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten des rechten Parteiflügels, ist Fehr in seiner Partei bestens vernetzt.

Zu Erich Fehrs grössten Erfolgen als Stadtpräsident zählen die Realisierung des Campus Technik der Berner Fachhochschule, des Innovationsparks und der Tissot Arena.

Polit-Familie

Die Politik wurde Erich Fehr in die Wiege gelegt. Sein Vater Hermann Fehr war ebenfalls für die SP Bieler Stadtpräsident von 1977 bis 1990, er war auch Nationalrat und 1990 bis 1997 Mitglied der Kantonsregierung.

(raw/sda)