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«Freedom Festival» auf Standortsuche – das sagen die Organisatoren

Absage in Münsingen

«Freedom Festival» auf Standortsuche – das sagen die Organisatoren

· Online seit 13.06.2023, 19:06 Uhr
Im August findet das erste «Freedom Festival» statt, – wie vergangene Woche bekannt wurde, jedoch nicht in Münsingen. Der Anlass ist umstritten, da er von staatskritischen Gruppierungen organisiert wird. Nun sprechen diese über den Standortwechsel.
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Vom 18. bis 20. August soll das «Freedom Festival» stattfinden – wo, ist jedoch unklar. Geplant gewesen wäre es auf einem Biobauernhof in Münsingen. Der Gemeindepräsident Beat Moser (Grüne) gab jedoch am Mittwoch bekannt, dass der Anlass nicht auf Gemeindeboden stattfände und die Organisatoren einen neuen Standort suchen würden. «Am Anlass wären sehr einseitige und teilweise staatskritische Exponenten aufgetreten», sagte Moser. Dies hätte für die Gemeinde ein zu grosses Konfliktpotenzial gehabt.

Quelle: BärnToday / Suena Fischer / Warner Nattiel

Die Veranstalter bestätigen, dass sie auf der Suche nach einem neuen Durchführungsort für das Festival sind: «Beim Biobauer, den kantonalen Stellen und der Gemeinde haben wir uns für die vormals zuvorkommende Kooperation bedankt und prüfen nun verschiedene, auch ausserkantonale Möglichkeiten, den betrübten Menschen doch noch das Festival zu ermöglichen», sagt Benjamin Mudlack, Präsident des Free Economic Forums, die das Festival auf die Beine stellt.

Ticketverkauf sei sekundär

Am Festival wären rund 900 Menschen erwartet worden. Der Vorverkauf für das Festival läuft noch, ist für die Organisatoren aber zweitrangig: «Da wir als gemeinnütziger Verein bei der Veranstaltung die verbindenden Gesellschaftselemente Freiheit und Akzeptanz in den Vordergrund stellen, ist der Ticketverkauf sekundär», sagt Mudlack. Man freue sich aber über einen positiven Effekt, den die bestehende Kontroverse über das Festival auslösen könnte.

Kann der Anlass also letztendlich von der Reichweite der diversen Medienberichte profitieren? Mudlack: «Obwohl die Beteiligten in nicht hinnehmbarer Art in die ideologische Nähe von fehlgeleiteten Staats-Ideologien wie ‹Reichsbürgern›, oder gar ‹Nazis› gerückt wurden, durften wir einen grossen Rückhalt aus verschiedensten Richtungen verspüren.»

Mudlack: «Vermieter wurde transparent über Zusammensetzung der Veranstaltung orientiert»

Gegen die Aussage von Münsingens Gemeindepräsident Beat Moser, dass an der Veranstaltung einseitige und teilweise staatskritische Gruppierungen aufgetreten wären, wehrt sich Benjamin Mudlack: «Es ist uns ein Anliegen zu betonen, dass es sich um eine liberale Veranstaltung handelt, mit Menschen, welche für einen schlanken und gesunden Staat einstehen, wie jenen, durch den die Schweiz Freiheit und Wohlstand erringen konnte». Der Vermieter sei von Anfang an transparent über die Zusammensetzung der liberalen Veranstaltung informiert worden. «Einzig die Rednerliste wuchs organisch und wurde laufend angepasst, was dann anscheinend auch der grosse Stein des Anstosses war.»

Nebst dem Free Economic Forum wirken Gruppierungen wie die Freiheitstrychler, die «Libertäre Partei» oder das «Team Freiheit» am «Freedom Festival» mit. Letztere besteht unter anderem aus Mitgliedern der Jungfreisinnigen und der Jungen SVP. Auch der umstrittene deutsche Unternehmer Markus Krall wird an einer Podiumsdiskussion des Festivals teilnehmen. Der Bestsellerautor geriet unter anderem aufgrund seiner politischen Haltung und Nähe zur rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) mehrfach in die Schlagzeilen.

Nicht nur für das «Freedom Festival» sucht das Free Economic Forum einen neuen Standort. Am 20. Oktober ist das «Free Economic Forum Annual Meeting 23» auf der Webseite angekündigt – mit dem Vermerk, dass der Ort noch bekannt gegeben werde.

veröffentlicht: 13. Juni 2023 19:06
aktualisiert: 13. Juni 2023 19:06
Quelle: BärnToday

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