Highland Games in Scheuren: Baumstamm- oder Schottenhammerwerfen und Steinstossen

«Die Vorfreude ist riesig. Ich bin stolz, dass wir so ein grosses Fest organisieren dürfen. Und dass wir die Randsportart, die die Highland Games immer noch sind, seit zehn Jahren betreiben dürfen», sagt OK-Präsident Stefan Hirsiger. Die Sportart ist traditionell schottisch und fasziniert viele Leute. Starke Frauen und Männer in Schottenröcken werfen bei den Disziplinen Baumstämme oder Äxte.

Dieses Wochenende werden sie dies in Scheuren tun. Zum dritten Mal finden die Highland Games in der Seeländer Gemeinde statt. Der Event wird im Zweijahresturnus durchgeführt.

Königsdisziplin: Baumstammwerfen

Das Wettkampftenue – der grün-blau karierte Schottenrock, genannt Kilt – ist dabei Pflicht und so vorgegeben. Das sei wie das Dress bei anderen Meisterschaften, erklärt Stefan Hirsiger. Oben trage man ein Vereinshirt mit Logo, ein sogenanntes Clanshirt. Hirsigers Verein oder Clan, wie Familienverbände in Schottland genannt werden, heisst «Walhall Highlanders», feiert heuer zehn-jähriges Jubiläum und zählt rund 30 Mitglieder. Frauen und Männer treffen sich jeweils einmal pro Woche zum Training. «Was jeder und jede Einzelne daneben noch macht, ist ihnen überlassen. Manche gehen noch ins Fitnessstudio oder machen Kraftsport.»

Um in der Sportart erfolgreich zu sein, brauche es eine gute Körperspannung von Kopf bis Fuss und eine entsprechende Technik – so zum Beispiel bei der Königsdisziplin Baumstammwerfen. «Es ist nicht ganz einfach, einen fünf Meter langen Baumstamm zu überschlagen. Da braucht es genug Kraft in den Waden bis zu den Händen hinauf!» Nebst der Technik, welche man beherrschen müsse, gehöre aber auch ein gewisses «Murksen» dazu.

Randsportart wird immer populärer

Da die «Walhall Highlanders» ihr zehn-jähriges Jubiläum feiern, darf der Seeländer Verein am Wochenende beide offiziellen Schweizermeisterschaften im «Clan» und «Heavy» durchführen. Bei der Meisterschaft «Clan» messen sich Teams in klassischen Disziplinen wie Baumstammwerfen und Steinstossen, aber auch in sogenannten Fun-Disziplinen wie Axtwerfen und Bierkistenstapeln. Die Einzelmeisterschaft «Heavy» besteht aus dem Baumstammwerfen, dem Gewicht-Hoch- und Weitwurf, dem Hammerwurf mit einer Kugel und dem Steinstossen.

Stattfinden werden die Highland Games auf einer schönen Landwirtschaftsfläche mit verschiedenen Arenen. Daneben gibt es auch noch einen Mittelaltermarkt mit rund 35 Marktständen, regelmässig Konzerte – von Dudelsack bis Rockmusik – und kindergerechte Disziplinen sowie Ponyreiten. «Von gross bis klein sind alle willkommen», sagt Hirsiger. Die Veranstalter rechnen mit 1500 bis 2000 Besucherinnen und Besuchern pro Tag. «Wir erwarten Menschen aus der ganzen Schweiz.»

Das Interesse an der Sportart wachse, sowohl bezogen auf die Besucherinnen und Besucher, als auch auf die Athletinnen und Athleten. «Es gibt noch immer Luft nach oben, aber wir sind auf gutem Weg», so Hirsiger.

Sponsoren finden ist eine Herausforderung

Trotz wachsender Popularität sei es immer noch schwierig, Sponsoren für die Highland Games zu finden. «Sie verstehen nicht, was wir machen, also müssen wir es ihnen immer zuerst erklären», sagt Hirsiger. Allerdings habe der Verein nun gute Sponsoren gefunden, «die helfen, die Leidenschaft auf den Platz zu bringen.»

Das OK sei froh, mit ihnen gemeinsam den Anlass möglich machen zu können. Hirsiger erwartet vom Wochenende viel Freude, Spass und auch viel Schweiss. «Es ist Sommer und es ist heiss, das Aufbauen und die Disziplinen werden anstrengend», sagt er. So sei man am Ende der Veranstaltung «komplett fertig, aber glücklich».