Notunterkunft in Niederscherli muss wegen Schimmelbefall schliessen
Die Messung wurde aufgrund der Geruchsentwicklung durchgeführt, wie der Kanton Bern am Donnerstag mitteilt. «Es roch auf eine Art und Weise, die nicht mehr normal war», erzählt Gundekar Giebel, Mediensprecher der Berner Gesundheitsdirektion, auf Anfrage von BärnToday. Man habe einen feuchten, modrigen Geruch festgestellt – und deshalb gehandelt.
Während der Zeit, als die Asylsuchenden in der Unterkunft gewohnt haben, sei es jedoch nicht dramatisch gewesen. Denn: Die Messungen der Sporen in der Luft liegen dank der guten Belüftung der Unterkunft im Normalbereich.
Gesundheitsdirektion wollte während kalter Jahreszeit «kein Risiko eingehen»
In der kalten Jahreszeit könnte sich der Befall jedoch ausbreiten. «Wenn das Lüftungsmanagement anders wird und sich die Leute mehr in Innenräumen aufhalten, könnte es zu einer höheren Belastung kommen», erklärt Giebel. «Wir wollten kein Risiko eingehen.» Daher schliesst das Amt für Integration und Soziales die Unterkunft per 16. November.
Die 23 Personen, die die Notunterkunft in Niederscherli bewohnten, sollen in anderen Kollektivunterkünften untergebracht werden. Der Transfer werde vom Schweizerischen Roten Kreuz organisiert. In welche Unterkünfte die Betroffenen kommen, weiss Giebel noch nicht.
Diese Auswirkungen hat die Schliessung auf das Berner Asylwesen
Erst Mitte Oktober wurde die Notunterkunft in Niederscherli reaktiviert. Grund dafür war die steigende Zahl von Asysuchenden. Bis zu 100 Personen hätten darin Platz gehabt. Wird die Asylwesen-Situation im Kanton Bern durch die Schliessung nun verschärft?
«Zurzeit haben wir genügend Platzreserve», sagt Mediensprecher Giebel. Etwa 1000 Plätze seien aktuell noch frei. Zudem könnten drei weitere Notunterkünfte bei Bedarf aktiviert werden. «Momentan sind wir zum Glück in einer Situation, in der wir uns die Schliessung von Niederscherli erlauben können», so Giebel. Im Winter sollte es daher nicht an Plätzen mangeln.
(ris/lae)
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