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Wegen Hornissen aus Asien: Sorgen um Schweizer Bienen

Asiatische Hornisse

Wegen Hornissen aus Asien: Sorgen um Schweizer Bienen

18.07.2023, 09:17 Uhr
· Online seit 28.06.2023, 18:01 Uhr
Die asiatische Hornisse breitet sich auch in der Schweiz weiter aus – und setzt die heimischen Bienen unter Druck. Während sie für diese eine Bedrohung darstellt, muss sich der Mensch nicht fürchten.
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Die asiatische Hornisse gehört zu den eingeschleppten Tieren, den sogenannten Neozoen. Wie die Neophyten, die eingeschleppten Pflanzen, gibt es gute, aber auch invasive Neozoen. Zu Letzteren gehört die asiatische Hornisse. Sie wird auch Vespa velutina genannt.

In der Schweiz wurde sie dieses Jahr bereits an 66 Standorten gesichtet – in acht verschiedenen Kantonen, unter anderem in den Berner Nachbarkantonen Freiburg, Neuenburg, Aargau, Jura und Waadt. Dass die asiatische Hornisse bereits Bern erreicht hat, wäre deshalb nicht überraschend.

Die asiatische Hornisse jagt Insekten, um ihre Larven zu füttern – auf dem Speiseplan stehen vor allem Honig- und Wildbienen. Dabei greifen die Hornissen ganze Bienenvölker an. Diese können an solchen Angriffen zugrunde gehen. Sie lauern oft auch vor Bienennestern. Die Bienen trauen sich dann nicht mehr aus ihrem Nest und sterben.

Wie erkenne ich die asiatische Hornisse?

Wie man die Hornisse erkennen kann, erklärt Fabian Trüb, Fachspezialist für Bienengesundheit: «Sie ist etwas kleiner als die einheimische Spezies. Ihre Hauptfarbe ist schwarz, mit dünnen gelben Streifen auf dem Hinterleib. Ihre Bein-Enden sind gelb. Sie baut im Frühling an einer wettergeschützten Stelle ein kleines Primärnest, meist einen halben bis drei Meter über dem Boden, und im Sommer ein Sekundärnest. Letzteres wird wesentlich grösser und befindet sich meist in der Krone von hohen Bäumen.»

Muss ich Angst haben, dass mich die Hornisse angreift? 

Nein, erklärt Marrianne Tschuy – ebenfalls vom Bienengesundheitsdienst: «Obwohl die asiatische Hornisse für Insekten gefährlich ist, verhält sie sich Menschen gegenüber grundsätzlich sanftmütig und nicht aggressiv.»

Dennoch solle man nicht versuchen, die Nester der Hornissen selbst zu zerstören: «Vespa velutina schützt und verteidigt ihr Nest. Nestzerstörungen gehören daher ausschliesslich in die Hände von geschulten Fachpersonen.»

Quelle: ArgoviaToday

Was kann ich tun, wenn ich eine asiatische Hornisse sehe?

Falls man eine asiatische Hornisse sehen sollte, bittet apiservice – der Bienengesundheitsdienst – die Sichtung zu melden. So kann die Ausbreitung verlangsamt werden und die Nestdichte in der Schweiz klein gehalten werden. Aufgrund von häufigen Verwechslungen mit teilweise geschützten, heimischen Arten macht es wenig Sinn, die beobachteten Insekten zu töten.

Zur eindeutigen Identifikation reicht für den Bienengesundheitsdienst ein Foto oder ein Video.

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veröffentlicht: 28. Juni 2023 18:01
aktualisiert: 18. Juli 2023 09:17
Quelle: BärnToday

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