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Medtech Hub stellt sich vor: Bern will sich als Führender Medizinalstandort etablieren

Epilepsie und Diabetes

10 Projekte laufen schon: Der Medtech Hub in Bern stellt sich vor

07.11.2023, 10:46 Uhr
· Online seit 06.11.2023, 17:59 Uhr
Bern will künftig ein international führender Medizinaltstandort sein. Dafür arbeiten der Kanton, die Insel Gruppe, die Universität Bern und das Technologie-Innovationszentrum CSEM im Medtech Hub zusammen. Zehn Projekte laufen bereits, weitere sollen im nächsten Jahr folgen.

Quelle: BärnToday / Mirjam Klaus / Warner Nattiel

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Der Kanton Bern hat sich vorgenommen, sich bis 2030 als international führender Medizinaltstandort zu etablieren. Im Medtech Hub auf dem Inselcampus laufen schon heute Projekte aus verschiedensten Ecken der Medizin. Eines davon beschäftigt sich mit Epilepsie: Betroffene können sich dank neu entwickelter Systeme Tag und Nacht kontinuierlich überwachen.

Anhand der Stimme Unterzuckerung erkennen

Ein anderes Projekt heisst «Hypovoice». Es soll ermöglichen, dass Diabetikerinnen und Diabetiker anhand von Aufnahmen der eigenen Stimme auf dem Smartphone durch Veränderung in der Stimme eine Unterzuckerung feststellen können.

«Es geht darum, dass wir neue Wege suchen, um Unterzuckerung bei Patientinnen und Patienten mit Diabetes zu erkennen, ohne dass sie sich in den Finger stechen müssen», erklärt Professor Dr. Christoph Stettler. Er ist Klinikdirektor und Chefarzt der Universitätsklinik für Diabetologie, Endokrinologie, Ernährungsmedizin und Metabolismus.

Weil sich der Blutzucker sehr schnell verändern kann, werden neue Wege zur Diagnose eines gefährlichen Zustands gesucht. «Eines davon ist die Stimme. Unsere Stimme verändert sich – sie ist vom Hirn gesteuert.» Sinke der Blutzucker, funktioniere das Gehirn minim anders, auch die Sprache sei dann nicht mehr gleich. Es gebe bisher keine Daten, wie sich die Stimme bei einer Unterzuckerung konkret verändert. Das soll sich nun durch das Projekt ändern.

Zwei Millionen Franken für weitere Projekte

Forschende der Universität Bern und des Inselspitals, des Universitätsspitals Bern, konnten bis Mitte Oktober neue Projektideen und Forschungsvorhaben für das kommende Jahr einreichen. Insgesamt 29 Projekte aus praktisch allen medizinischen Bereich kamen zusammen.

Eine Jury von 22 medizinisch-technischen Spezialisten und Expertinnen bestimmt bis Ende November, wie die jährlich zwei Millionen Franken Forschungsmittel eingesetzt werden sollen. «Die Vielfalt der Gesuche zeugt vom grossen Interesse», so die Hub-Partner in einer Mitteilung.

Es arbeiten aktuell bereits 20 Personen in den neuen Räumlichkeiten auf dem Inselcampus. Bis 2026 soll die CSEM-Abteilung «Medtech» rund 65 Mitarbeitende beschäftigen, 43 davon am Standort in Bern.

veröffentlicht: 6. November 2023 17:59
aktualisiert: 7. November 2023 10:46
Quelle: BärnToday

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