Aufstände und royale Staatsbesuche: Die 80er Jahre in Bern
Der erste und einzige Staatsbesuch der Queen
Das erste Mal, dass eine britische Monarchin die Schweiz besuchte, war vom 29. April bis 2. Mai 1980. Zusammen mit Bundesräten, ihrem Gemahl und einer riesigen Entourage besuchte Queen Elizabeth II. die Bundeshauptstadt Bern, und die Städte Montreux, Genf, Basel und Zürich.
Nach ihrem Staatsbesuch soll die Monarchin gesagt haben: «Wir werden die schönsten Erinnerungen an den herzlichen Empfang mitnehmen, den uns die Bevölkerung bereitet hat.» Dennoch kam Queen Elizabeth nie mehr zurück in die Schweiz – im Gegensatz zu ihrem Mann Prinz Philip und ihren Kindern, die regelmässig zum Skifahren in die Schweizer Berge fuhren.
Rebellierende Jugendliche kämpfen um die Reithalle
Am 20. Juni 1980 rebellierten Jugendliche in Bern zum ersten, aber noch lange nicht zum letzten Mal. Damit begann ein langer Konflikt zwischen Jugendlichen, den Stadtbehörden und der Polizei. Die Forderung der Jugendlichen: Ein eigenes Jugendzentrum, konkret die Schlüssel zur Reitschule. Im Oktober 1981 wurde die Reithalle das erste Mal als autonomes Begegnungszentrum in Betrieb genommen. Nur kurze Zeit später, im April 1982, wurde die Reithalle aber bereits wieder von der Polizei geräumt. Im Oktober 1987, während des sogenannten «heissen Herbsts», mit zahlreichen Demonstrationen, Strassenschlachten und illegalen Konzerten, wurde die Reitschule erneut und dauerhaft besetzt.
Elisabeth Kopp wird erste Bundesrätin
1984 wurde mit Elisabeth Kopp zum ersten Mal eine Frau in den Bundesrat gewählt. Ein Meilenstein für die Gleichstellung der Frauen in der Schweiz – 13 Jahre nach der Einführung des Frauenstimmrechts.1989 trat Kopp auf massiven öffentlichen Druck aus dem Bundesrat zurück. 1988 war bekannt geworden, dass sie ihren Ehemann in einem Telefonanruf wegen einer möglichen Verwicklung in Geldwäscherei zum Rückzug aus einem Unternehmen aufgefordert hatte. Aus rechtlicher Sicht konnte ihr jedoch nichts vorgeworfen werden. 1990 wurde sie vom Bundesgericht freigesprochen.
Musik der Jugendaufstände – Züri West wird gegründet
Während der Jugendaufstände in Bern gründeten Kuno Lauener, Markus Fehlmann, Peter Schmid, Sam Mumenthaler und Peter von Siebenthal die Band Züri West. Mit den Liedern «Flachgleit» und «Hansdampf» lieferte die Band den Soundtrack zu den Jugendunruhen rund um das Zaffaraya-Areal – ein Zelt- und Wagendorf auf dem Gaswerkareal – und den kulturpolitischen Kampf um das Kulturzentrum Reithalle in Bern. 1989 schaffte es die Band mit dem neuen Album Bümpliz-Casablanca das erste Mal auf Platz eins der Schweizer Hitparade.
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