Bäder

Berner Stadtrat will Studie zu Renaturierung bei Lorrainebad

· Online seit 03.03.2023, 06:19 Uhr
Der Berner Stadtrat wünscht sich weiter eine Sanierung des Lorrainebads, will aber zugleich eine Alternative zu den bisherigen Plänen prüfen. Das hat er am Donnerstag klar gemacht.
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Mit 58 zu 4 Stimmen genehmigte der Stadtrat eine Erhöhung des Projektierungskredits von 1,3 auf 1,97 Millionen Franken. Zudem sprach er sich mit grossem Mehr für eine Machbarkeitsstudie zur Revitalisierung des Aareufers ober- und unterhalb des Bades aus.

Die «Berner Zeitung» und «der Bund» hatten am Mittwoch eine entsprechende Idee des Verbandes Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute (VSA) präsentiert: anstelle des Betonbeckens ein natürlicher See, dazu ein verbreiterter Steg zwischen Bad und Aare sowie eine Liege- und Weidewiese oberhalb als naturnahe Auenlandschaft.

Die vorberatende Kommission habe die Idee nur in groben Zügen gekannt, sagte Barbara Nyffeler (SP). Allerdings sprächen mehrere Argumente gegen den Vorschlag, namentlich der Denkmalschutz und die wohl fehlende Akzeptanz im Quartier.

Zudem sei daran zu zweifeln, dass diese Variante unter dem Strich billiger zu stehen käme. Zwar gäbe es für die Revitalisierung des Ufers womöglich Geld vom Kanton, nicht aber für die Sanierung des Bades.

Idee zumindest prüfen

Anders sah es die Ratsmehrheit, die sich hinter einen Antrag des Grünen Bündnisses für die Machbarkeitsstudie stellte. Eine Revitalisierung könnte zu einem Mehrwert für das Bad, die Naherholung und die Ökologie führen. Die Idee müsse man zumindest prüfen, damit vergebe man sich nichts.

Der VSA-Vorschlag prägte die Debatte, wenngleich sich einige Ratsmitglieder daran störten, dass er erst am Vortag bekannt geworden war.

Bad nicht aufheben

«Wir verfolgen ein anderes Konzept», stellte Stadtpräsident Alec von Graffenried fest. «Wir wollen einfach das Lorraine-Bad sanieren.» Man könnte das Bad auch aufheben und den Flusslauf renaturieren, aber der Gemeinderat verfolge eben einen anderen Plan und wolle die historische Badeanlage erhalten.

Den ursprünglichen Projektierungskredit für die Sanierung des Bades hatte der Stadtrat 2019 gesprochen. Danach drohten die Kosten aus dem Ruder zu laufen, worauf Optimierungen vorgenommen wurden.

Die Erhöhung des Projektierungskredits wurde gesprochen, damit die Planung ohne zeitlichen Unterbruch weitergeführt werden kann. Über den Baukredit werden dereinst die Stimmberechtigten entscheiden. Der Gemeinderat erwartet Kosten zwischen 10 und 12 Millionen Franken.

(sda)

veröffentlicht: 3. März 2023 06:19
aktualisiert: 3. März 2023 06:19
Quelle: BärnToday

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