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«Es geht um die Sichtbarkeit der Community in der Bevölkerung»

EuroGames im Juli in Bern

«Es geht um die Sichtbarkeit der Community in der Bevölkerung»

· Online seit 29.01.2023, 06:02 Uhr
In einem halben Jahr finden in Bern die EuroGames statt. Über 3000 LGBTIQ-Athletinnen und -Athleten werden am Multisportanlass erwartet. Den Abschluss bildet die BernPride auf dem Bundesplatz. Einer der Organisatoren erklärt, was die beiden Anlässe in Bern bewirken sollen.
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Vom 26. bis am 29. Juli treten Tausende von Athletinnen und Athleten, grösstenteils aus der LGBTIQ-Community (lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, intergeschlechtlich, queer) in 25 Sportdisziplinen gegeneinander an. Darunter sind auch unkonventionelle Sportarten wie Quidditch, Rollerderby oder Flag Football. Zudem gibt es Aktivitäten ohne Wettbewerbscharakter wie ein Mental-Training, eine Foto-Rallye oder einen Raclette-Nightwalk.

Nebst Frauen und Männern können non-binäre Personen in einer eigenen Kategorie starten. «Trans- und intergeschlechtliche Personen müssen sich hier nicht Gedanken machen, in welcher Kategorie sie starten dürfen», sagt Medienchef Nik Eugster gegenüber BärnToday. «Die EuroGames sind für Athletinnen und Athleten eine Gelegenheit, in einem geschützten und queeren Umfeld Sport zu machen.»

Event für alle Personen offen

Der Anlass ist für alle Personen offen, ist also inklusiv. Zu einem grossen Teil werden aber queere Personen (Personen, die nicht heterosexuell und/oder cisgeschlechtlich sind) erwartet. «Es gibt viele queere Sportgruppen, die sich gerne mit anderen queeren Sportgruppen messen», so Eugster. Ausserdem sei es in anderen Ländern kaum vorstellbar, offen als queere Person Sport zu machen. «Für einen Schweizer Sportler ist das vielleicht weniger ein Thema, in Ländern wie Ungarn oder Polen ist das aber schwieriger.» Die Organisatoren erwarten Athletinnen und Athleten aus ganz Europa.

Mit den Vorbereitungen sei man auf Kurs, wie der EuroGames-Medienchef weiter sagt. «Es ist noch viel zu machen und es wird ein anstrengendes halbes Jahr. Wir sind nervös, aber guten Mutes.» Es hätten sich auch schon viele Helferinnen und Helfer gemeldet.

Finanzierung durch Teilnehmende und Stadt

Finanziert werden die EuroGames einerseits durch die Anmeldegebühr der Teilnehmenden, andererseits durch die Stadt Bern. Wie der Stadtrat beschlossen hat, überweist die Stadt dem Trägerverein 40'000 Franken als Beitrag. Zudem werden Gebühren in der Höhe von rund 345'000 Franken erlassen. Mit einem Crowdfunding wurden ausserdem 30'375 Franken für Teilnehmende gesammelt, die sich eine Reise in die Schweiz nicht leisten können oder in ihrem Land aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden.

Am 29. Juli findet dann die BernPride statt. Geplant ist ein Demo-Umzug durch die Stadt und ein grosses Fest auf dem Bundesplatz. «Wir erwarten etwa 10'000 Leute, wie bei den beiden Prides, die schon in Bern stattgefunden haben», meint Eugster. Bei diesem Anlass gehe es vor allem um die Sichtbarkeit der LGBTIQ-Community in der Berner Bevölkerung. Politische Themen sollen dabei aber auch nicht zu kurz kommen. «Darum findet der Event auf dem Bundesplatz vor dem Parlament statt.»

Die letzte Pride fand in Bern 2017 statt. Künftig soll sie aber in einer gewissen Regelmässigkeit stattfinden, betont Eugster. «Ich finde es wichtig, dass es in der Bundesstadt eine Pride gibt und man direkt vor dem Parlament auf die Anliegen dieser Community aufmerksam machen kann.»

veröffentlicht: 29. Januar 2023 06:02
aktualisiert: 29. Januar 2023 06:02
Quelle: BärnToday

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