Die Lage des Asylwesens in der Schweiz ist angespannt. Im letzten Jahr sind rund 100'000 Schutzsuchende in die Schweiz geflüchtet, was das Asylwesen an den Rand des Zusammenbrechens brachte.
Nun berichten die «Berner Zeitung» und der «Bund» über prekäre Verhältnisse, die im Bundesasylzentrum in Bern herrschen sollen. Ehemalige Mitarbeitende erzählen von problematischen Betreuungssituationen, überfordertem Personal, Gewaltausbrüchen und Übergriffen. Der Bund und die Asylorganisation IRS bestreiten die Vorwürfe, schreiben die Zeitungen.
«Es fühlte sich an wie in einem Gefängnis»
Auch eine betroffene Frau, die mit ihrer Familie aus Afghanistan geflohen war, erzählt von ihren Erfahrungen, die sie in ihrer Zeit im Asylzentrum machte. «Es fühlte sich an wie in einem Gefängnis», sagte sie gegenüber der Tamedia-Zeitungen.
Viele Asylsuchende würden den Alltag im Asylzentrum als entmündigend beschreiben. Sie dürften beispielsweise nicht selber kochen und hätten wenig mitzubestimmen, was es zu essen gibt.
Schlägereien und Gewaltausbrüche unter Asylsuchenden
Insider berichten auch von Schlägereien und Gewaltausbrüchen, die immer wieder im Zentrum vorfallen würden. Ende Februar kam es zur Verhaftung von fünf Männern und Jugendlichen, die an einem Sonntag gleich zweimal aneinandergeraten seien.
«Unter so vielen Personen unter einem Dach kann es zu Konflikten und Spannungen kommen», so das SEM gegenüber der Tamedia-Zeitungen. Das SEM habe zwischen Februar 2021 und Oktober 2022 rund 70 neue Stellen für Konfliktpräventionsbetreuende geschaffen, sicherheitsrelevante Vorfälle seien seither an der Zahl zurückgegangen.
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(fho)