Kritik an Parteileitung

Katharina Altas zieht Kandidatur für Berner Gemeinderat zurück

18.01.2024, 10:52 Uhr
· Online seit 18.01.2024, 09:48 Uhr
Die ehemalige SP-Stadträtin Katharina Altas zieht ihre Kandidatur für den Berner Gemeinderat zurück, wie sie am Donnerstagmorgen mitteilt. Die Politikerin und Literaturagentin übt scharfe Kritik an ihrer Parteileitung. Diese wehrt sich gegen die Vorwürfe.
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Die Auseinandersetzung mit den anderen Kandidaten hätte sie nicht gescheut, schreibt Katharina Altas in ihrer Mitteilung. «Aber nachdem Parteileitung und Findungskommission Matthias Aebischer einstimmig den Delegierten der SP Stadt Bern zur Wahl empfohlen haben, wäre eine Tour durch die SP-Sektionen nur noch eine Farce.»

Vergangene Woche hatte die SP Stadt Bern für die Gemeinderatswahlen im kommenden Herbst nebst der amtierenden Gemeinderätin Marieke Kruit den aktuellen Nationalrat Matthias Aebischer zur Nomination vorgeschlagen. Nebst Matthias Aebischer und Katharina Altas war auch der Grossrat Stefan Jordi an einer Kandidatur für den freiwerdenden Sitz von Michael Aebersold interessiert.

Kritik an Parteileitung

«Den Delegierten der SP Stadt Bern hat man durch diese Wahlempfehlung die Möglichkeit genommen, eine Auswahl zu haben und hat ihnen damit auch das Urteilsvermögen abgesprochen, dass sie sich für die richtige Kandidatur entschieden hätten», schreibt Altas weiter.

Sie bedaure das sehr und halte diesen Umgang mit «verdienten Mitgliedern» der SP Stadt Bern für «desavouierend», so Altas.

Co-Präsidentin bedauert den Rückzug

«Ich bin nicht überrascht, dass sie die Kandidatur zurückzieht, aber ich bedauere es natürlich schon», sagt Meret Schindler, Co-Präsidentin der SP Stadt Bern, auf Anfrage. «Wir hätten an der DV (Delegiertenversammlung) gerne eine Auswahl präsentiert», so Schindler weiter. Sie verstehe aber auch, dass die beiden Kandidierenden wegen der abgegebenen Empfehlung frustriert und enttäuscht seien.

Man habe in der Findungskommission und in der Parteileitung lange darüber diskutiert, ob man eine Empfehlung zur Nomination abgeben wolle, sagt Schindler. Schliesslich sei man zum Schluss gekommen, dass man Haltung beziehen wolle und dies somit der richtige Entscheid sei.

«Wir haben immer gesagt, dass es nicht ein Entscheid gegen Katharina oder gegen Stefan ist, sondern ein Entscheid für Matthias», betont Meret Schindler. Man habe die Handhabung nicht als desavouierend empfunden, so die Co-Präsidentin der SP Stadt Bern.

(raw)

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veröffentlicht: 18. Januar 2024 09:48
aktualisiert: 18. Januar 2024 10:52
Quelle: BärnToday

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