Universität Bern

Laut Institutsangehörigen: Israel wurde am Nahost-Institut boykottiert

04.02.2024, 11:38 Uhr
· Online seit 04.02.2024, 11:22 Uhr
Die Universität Bern hat am Donnerstag bekannt gegeben, dass sie ihr Nahost-Institut auflöst und neu ausrichtet. Dies aufgrund grosser Missstände. Laut Medienberichten herrschte am Institut eine Israel-feindliche Haltung.
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Den Entscheid, das Nahost-Institut aufzulösen, hat die Universität Bern nach einer Untersuchung gefällt, die Mängel ans Licht gebracht hat – unter anderem seien persönliche Meinungen und Wissenschaft teils nicht klar getrennt worden.

„Ein zentrales Element, das immer wieder genannt wird im Bericht, ist die Schwierigkeit der Trennung zwischen persönlicher Meinungsbildung, politischer Haltung, Wissenschaftlichkeit und wissenschaftlicher Freiheit“, sagte Christian Leumann, der Rektor der Uni Bern, an der Medienkonferenz am Donnerstag. Dieser Umstand betreffe nicht nur die Universität Bern, sondern viele Universitäten sowohl in der Schweiz wie auch im Ausland. Diese Thematik müsse aufgegriffen werden und darüber reflektiert werden, was getan werden müsse, damit die Wissenschaftlichkeit nicht leide.

Kein Austausch mit israelischen Unis

Wie die NZZ und die «SonntagsZeitung» nun berichten, herrschee am Nahost-Institut der Universität Bern eine Israel-feindliche Haltung. Diese sei offenbar selbstverständlich gewesen, schreibt die SonntagsZeitung. Gemäss der NZZ wurde bei einer offiziellen Lehrveranstaltung ein Bild vom Staat Israel gezeigt – eingefärbt in den Farben von Palästina.

Israel sei konsequent boykottiert worden, sagten mehrere Institutsangehörige gegenüber der SonntagsZeitung. So sei beispielsweise die Zusammenarbeit mit israelischen Universitäten beendet worden unter der Leitung von Professorin Serena Tolino – seit sie die Institutsleitung unternommen habe, sei die Universität Bern nur noch mit arabischen Universitäten in wissenschaftlichem Austausch. Laut der NZZ hat Serena Tolino 2016 ausserdem einen Aufruf der Israel-Boykott-Bewegung BDS unterzeichnet. Diese Bewegung sei organisatorisch mit der Hamas verbunden und verbreite antisemitische Propaganda.

Für eine Stellungnahme sei Serena Tolino nicht zur Verfügung gestanden, schreibt die SonntagsZeitung. Sie wird weiterhin als Professorin an der Universität Bern tätig sein, die Institutsleitung muss sie allerdings abgeben.

(sst)

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veröffentlicht: 4. Februar 2024 11:22
aktualisiert: 4. Februar 2024 11:38
Quelle: BärnToday

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