Steht die Brasserie Lorraine vor dem Aus?
Bereits im Dezember setzte das Kollektiv um die Quartierbeiz Brasserie Lorraine einen Hilferuf ab. Es sei dem Betrieb nicht möglich, den aufgenommenen Corona-Kredit zurückzubezahlen. «Letzten Winter konnten wir für einige Monate nicht mal mehr unsere Pacht zahlen und mussten uns deshalb noch weiter verschulden», schrieben die Verantwortlichen auf ihrer Website und auf Social Media. Fragen von BärnToday blieben damals unbeantwortet.
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Baldige Preiserhöhung – trotz Kapitalismuskritik
Nun haben die «Berner Zeitung» und «Der Bund» mit den involvierten Personen gesprochen. Bisher seien 10'000 Franken gespendet worden. Doch wie die Tamedia-Zeitungen berichten, sei es nicht nur der Kredit aus der Corona-Pandemie, die das Lokal finanziell belasten.
Mit den aktuellen Umsätzen könne man den Betrieb nur noch einige Monate offenhalten, wird ein Mitglied des Kollektivs zitiert. So sei etwa auch eine baldige Preiserhöhung angedacht. Doch auch damit hadert die «Brass», da sie kapitalismuskritisch sei.
Medienrummel um Quartierbeiz
Die Brasserie Lorraine war in den vergangenen Jahren mehrmals im Rampenlicht. So wurde im Sommer 2022 das Konzert einer Band abgebrochen, da sich Anwesende wegen der Rastafrisuren weisser Bandmitglieder unwohl gefühlt hätten. Das Lokal stellt sich gegen Sexismus und Rassismus und will auch keine Uniformen in ihren Räumlichkeiten sehen. So wurden einige Monate nach dem Band-Eklat mehrere Armeeangehörige aus dem Lokal geworfen.
Quelle: TeleBärn
Der Konzertabbruch hatte auch rechtliche Konsequenzen: Die JSVP reichte Strafanzeige wegen Rassendiskriminierung, in diesem Fall gegen Weisse, ein – und erhielt in erster Instanz Recht. Die Brasserie Lorraine erhielt einen Strafbefehl. Dagegen hat die Brasserie Einsprache erhoben. Ein Urteil in zweiter Instanz steht noch aus.
(dak)