Winterurlaub vorbei

Storch ist zurück in seinem Nest in der Stadt Bern

27.01.2024, 16:36 Uhr
· Online seit 27.01.2024, 09:48 Uhr
Am Freitagnachmittag war es wieder soweit: Die Berner Storchendame hat wieder ihr Nest auf dem Nationalen Pferdezentrum an der Papiermühlestrasse in Bern bezogen. So früh im Jahr wie noch nie zuvor.
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Seit 2017 nisten im Berner Nordquartier Störche, eng überwacht von einer Webcam, die im 5-Minuten-Takt das Geschehen im Nest dokumentiert. Während dem störchischen Winterurlaub ist dort allerdings herzlich wenig los. So herrschte denn auch seit August des letzten Jahres bis um 17.35 Uhr am Freitagnachmittag gähnende Leere auf dem Dach des Nationalen Pferdezentrums an der Papiermühlestrasse in Bern. Und dann stand sie plötzlich wieder da, die gelb-beringte Storchendame, als wäre sie nie fortgewesen.

Dabei hat sie wohl gerade einen langen Flug aus dem Süden hinter sich gebracht. So früh, wie noch nie zuvor. So datierte die Rückkehr im letzten Jahr erst auf den 10. Februar, und auch zuvor endete der Winterurlaub häufig erst gegen Mitte Februar.

Berner Storchendame wärmt das Nest vor

Nicht anders als in den letzten Jahren ist aber auch heuer, dass die Störchin vor ihrem Partner im Nest ankommt. Etwas, das in der Storchen-Welt eigentlich recht ungewöhnlich ist: In der Regel treffen Storchen-Weibchen einige Tage nach dem Männchen ein. Nicht so beim Berner Storchenpaar: Traditionell reist die Störchin hier zuerst an und inspiziert den Horst, bevor der Storchenmann dann auch den Heimweg findet und es zur Paarung kommt.

Sind die drei bis sechs Eier einmal gelegt, brüten sie diese abwechselnd. Nach rund 30 Tagen schlüpfen die Jungvögel. Das Elternpaar füttert sie, bis sie flügge sind – die Aufzucht dauert meist bis August. Selten überlebt der ganze Nachwuchs. Doch anders vor 70 Jahren, als es gar keine Weissstörche mehr gab in der Schweiz, sind sie inzwischen wieder heimisch geworden. Nach erfolgreicher Wiederansiedlung in den 1960ern hat die Vogelwarte Sempach im Jahr 2022 887 nistende Storchenpaare zählen können. Ihre Art gilt aber immer noch als «potenziell gefährdet».

(tka/ceg)

veröffentlicht: 27. Januar 2024 09:48
aktualisiert: 27. Januar 2024 16:36
Quelle: BärnToday

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