Organisatorin erzählt

«Wie an den Olympischen Spielen» – die EuroGames starten am Mittwoch

27.07.2023, 08:56 Uhr
· Online seit 26.07.2023, 05:47 Uhr
Am Mittwoch starten die EuroGames. Der Sportanlass für queere Personen ist ein Highlight für die Community. Jasmine Imboden, Co-Präsidentin von EuroGames Bern, erzählt im Interview, worauf sie sich besonders freut und wie die Vorbereitungen liefen.
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BärnToday: Wie sehr freuen Sie sich auf die EuroGames, die am Mittwoch starten?

Jasmine Imboden, Co-Präsidentin EuroGames Bern und BernPride: Ich freue mich extrem. Seit mehreren Jahren warten wir gespannt darauf. Jetzt geht es endlich, endlich los.

Warum ist Ihnen der Event wichtig?

Mir ist es sehr wichtig, weil ich selber auch aus dem Sport komme. Ich habe lange Spitzensport betrieben – Fussball gespielt – und bin selber auch Queer. Und natürlich auch als queere Person of Color finde ich, ist es sehr, sehr wichtig, dass man sich an so guten Sachen beteiligt.

Was sind Ihre persönlichen Highlights?

Ich freue mich extrem auf die Eröffnungszeremonie. Das wird ein riesiges Fest geben, es werden alle Länder einmarschieren – wirklich wie an den Olympischen Spielen. Es wird eine riesige Party geben und ich freue mich einfach die queere Sport-Community zu treffen, sie kennenzulernen und mit ihnen eine coole Woche zu verbringen.

Wie liefen die Vorbereitungen bisher? Ist alles bereit?

Die Vorbereitungen sind Vollgas im Gang. Diese Woche haben eigentlich alle Infrastruktur aufgebaut. Wir hatten sehr viele Volunteers, wofür wir mega dankbar sind. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Bern war sehr gut, sie haben uns super unterstützt. Wenn man momentan durch Bern läuft, sieht man an allen Orten die Regenbogenfahne hängen. Wir sind ready für die EuroGames und wir freuen uns mega darauf.

Wie viele Stunden Arbeit und wieviele Freiwillige braucht es für so einen Grossanlass?

Die meisten, die helfen, sind Freiwillige. Über 400 Leute, die da wirklich ihre Zeit geben. Es gibt nur sehr wenige, die bezahlt werden.

Wir haben ein tolles Team zusammen, das seit mehreren Jahren extrem hart daran arbeitet. Ich bin erst Anfangsjahr dazugestossen. Aber mein Co-Präsident Greg Zwygart ist seit vier Jahren dabei: Er hat wahrscheinlich Tausende von Stunden investiert. Durch ihn ist der ganze Event auch nach Bern gekommen. Es ist eine super Sache, die er angezogen hat

Wieso finden die EuroGames genau in Bern statt?

Bern ist eine super Stadt. Allein schon daher, wie schön sie ist und auch wie die Stadt mitarbeitet. Es ist sehr eine liberale und offene Stadt – es spricht eigentlich nichts dagegen, dass man so ein Event in Bern durchführen würde.

Die Fahnen haben auf sozialen Medien verschiedenste Reaktionen ausgelöst – auch negative. Wie gehen Sie damit um?

Ich habe die Kommentare nicht gelesen. Ich probiere das eigentlich im Grossen und Ganzen zu umgehen. Aber es ist klar, dass es immer wieder Gegenwind geben wird. Wir haben auch in den sozialen Medien zwischendurch wirklich schlimme Kommentare bekommen. Wir probieren uns davon etwas zu distanzieren. Weil es wird immer Menschen geben, die Probleme haben mit queer sein, mit queeren Menschen. Von dem her probieren wir uns da zu distanzieren und das positive zu sehen. Wir wissen, wofür wir es machen.

Was bekommt ihr für Feedback? Hat sich das in den letzten Jahren verändert?

In meinem Umkreis habe ich nur positive Erfahrungen gemacht und so viele Menschen, die uns unterstützen – darunter auch heterosexuelle Menschen. Und wir sind wirklich mega dankbar dafür, dass es Leute gibt, die selber nicht in der Community sind, aber sagen: «Hey, das ist eine gute Sache, das muss unbedingt gefördert werden.»

Was haben Sie für Ziele im Blick, die sie durch den Event erreichen wollen?

Wir wollen da so viel Spass und Freude bringen wie möglich. Der Event ist dazu da, dass wir Diversität zeigen können. Inklusivität für queere Menschen, allgemein im Sport, und eben dass wir von der queeren Community uns im Sport sicherer fühlen können. Ich glaube, das sind wir auch einem sehr guten Weg. Die EuroGames finden seit 1992 statt, jedes Jahr in einem anderen Land. Nur schon dadurch wird extrem viel Licht darauf geschienen, wo ich das Gefühl habe: «Hey, das geht in die richtige Richtung.»

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veröffentlicht: 26. Juli 2023 05:47
aktualisiert: 27. Juli 2023 08:56
Quelle: BärnToday

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