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«Will Entwicklung zu Berufsparlament stoppen»: Fiechter will Präsident der JSVP Schweiz werden

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«Will Entwicklung zu Berufsparlament stoppen»: Fiechter will Präsident der JSVP Schweiz werden

11.01.2024, 17:55 Uhr
· Online seit 11.01.2024, 08:32 Uhr
Nils Fiechter will Präsident der Jungen SVP Schweiz werden. Der 27-jährige bisherige Co-Präsident der JSVP Bern und Grossrat wurde am Mittwochabend von der Mitgliederversammlung einstimmig als Kandidat nominiert. Die Gesamterneuerungswahlen für die Parteileitung und das Parteipräsidium der JSVP Schweiz finden am 9. März in Thun statt.
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Er ist im Kanton Bern ein bekannter Name. Nils Fiechter aus dem Berner Oberland. Nun will der Co-Präsident der Jungen SVP Kanton Bern das nationale Präsidium. «Ich will Entwicklung vom Miliz- zum Berufsparlament stoppen. Diese Entwicklung ist nicht gesund. Viele Politiker gehen mit Karriereabsichten in die Politik», erklärt Nils Fiechter auf Anfrage von BärnToday. Es sei nicht normal, dass ein Nationalrat mit einem 50-Prozent-Mandat im Schnitt 130'000 Franken verdiene, so der Jungpolitiker. «Ich bin überzeugt, dass wir wieder Leute in der Politik brauchen, die es für die Sachen machen und nicht des Geldes wegen.» Falls er gewählt werde, sei «die ganze Woke- und Cancel Culture selbstverständlich weit oben sein auf der Prioritätenliste».

«Jungpartei spricht aus, was Regierungspartei nicht kann»

Fiechter betont im Interview auch die wichtige Rolle der Jungpartei. «Die SVP braucht eine Jungpartei, die das ausspricht, die sie als Mutter und Regierungspartei selber nicht sagen kann.» Es gehe aber nie um Provokation, sondern darum, Botschaften zu vermitteln, sagt der 27-Jährige. «Teilweise muss man Botschaften in Provokation verpacken, um die Aufmerksamkeit der Medien und des Volkes zu erhalten.»

Darauf angesprochen, ob er nach einer möglichen Stelle als Präsident der JSVP Schweiz weitere politischen Ambitionen habe, antwortet der Berner Oberländer: «Ich habe keine Karriereplanung. Ich finde das schlecht – ein Politiker soll sich auf Ämter fokussieren.» Ob er selbst in weitere Ämter gewählt, oder sogar abgewählt werde, sei ihm nicht so wichtig:  «Bin ein Sach- und kein Karrierepolitiker.»

Verurteilt wegen Illustration

Im März vergangenen Jahres hatte das Bundesgericht eine Beschwerde Fiechters und Spahrs abgewiesen. Das Berner Obergericht hatte die beiden wegen Rassendiskriminierung zu bedingten Geldstrafen verurteilt. Sie sind verantwortlich für eine Zeichnung, welche die Junge SVP vor den kantonalen Wahlen 2018 auf Facebook und auf ihrer Homepage veröffentlichte.

Die Illustration zeigte einen Schweizer in Sennentracht, der sich vor einem Abfallhaufen einer Wohnwagensiedlung die Nase zuhält. Im Hintergrund verrichtet eine leicht dunkelhäutige Person im Freien ihre Notdurft. «Wir sagen Nein zu Transitplätzen für ausländische Zigeuner!», heisst es im dazugehörenden Text.

Fiechter amtet seit 2017 im gemeinsamen Co-Präsidium mit Adrian Spahr als Präsident der Jungen SVP Kanton Bern. 2020 stiess Fiechter in die derzeitige Parteileitung der Jungen SVP Schweiz und übt seither die Funktion als Chef Strategie aus.

(sda/lae)

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veröffentlicht: 11. Januar 2024 08:32
aktualisiert: 11. Januar 2024 17:55
Quelle: BärnToday

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