Berner Oberland

Zwei Umweltorganisationen reichen Beschwerde gegen Triftstausee ein

28.12.2023, 20:42 Uhr
· Online seit 28.12.2023, 16:21 Uhr
Die beiden Umweltorganisationen Aqua Viva und Grimselverein haben am Verwaltungsgericht Bern eine Beschwerde eingereicht. Sie fechten die Konzessionserteilung für den Bau des Triftstausees im Berner Oberland an.
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Sowohl Nick Röllin, Präsident des Grimselvereins, als auch Tobias Herbst, Bereichsleiter Kommunikation bei Aqua Viva, bestätigten am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA die Beschwerde. Das Magazin «Beobachter» hatte online darüber berichtet.

Die Beschwerdeführer warfen dem Kanton Bern in einem Communiqué vom Donnerstagabend vor, Studien zum ökologischen Wert des Trift-Gebiets nicht berücksichtigt zu haben. Demnach sei in den letzten drei Jahren die Schützenswürdigkeit dieses Gebiets nachgewiesen worden.

Unter anderem würden beim Bau des Triftstausees 58 Wasserinsektenarten ihren Lebensraum verlieren - darunter zwei Arten der Roten Liste und weitere zehn potenziell gefährdete Arten. Ausserdem hätten die Studien belegt, dass das Gebiet die Kriterien zur Aufnahme ins Bundesinventar der Auen erfülle.

Energiewirtschaftlicher Nutzen gering

Verglichen mit dem Verlust an Natur und Landschaft sei der energiewirtschaftliche Nutzen des Wasserkraftprojekts gering, liess sich Salome Steiner, Geschäftsleiterin von Aqua Viva in der Mitteilung zitieren. Weiter stellten die Umweltorganisationen infrage, ob die Konzessionserteilung überhaupt rechtens ist. Demnach gebe das Bundesgesetz vor, Naturschönheiten in Bezug auf den Ausbau von Wasserkraft zu schonen. Der geplante Stausee würde «das Naturjuwel Trift» jedoch komplett zerstören.

Bereits heute seien die Gewässer hierzulande wegen des Wasserkraft-Ausbaus der letzten Jahre die am stärksten bedrohten und beeinträchtigten Lebensräume. Fünf Prozent der Fliessgewässer in der Schweiz gelten gemäss der Mitteilung als intakt.

(sda)

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veröffentlicht: 28. Dezember 2023 16:21
aktualisiert: 28. Dezember 2023 20:42
Quelle: BärnToday

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