Umnutzung

Teile des Sumiswalder Forums werden zur Asylunterkunft

11.11.2022, 15:57 Uhr
· Online seit 11.11.2022, 12:53 Uhr
Das in einem finanziellen Engpass steckende Freizeit- und Sportzentrum Forum am Dorfrand von Sumiswald wird in den kommenden Jahren zum Teil als Asylunterkunft genutzt. Geplant ist eine Kombination aus Kollektivunterkunft und Sportanlage.
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Mit der vorübergehenden Umnutzung eines Teils der Sport- und Freizeitanlagen als Integrationszentrum sei eine gute Lösung gefunden worden, zeigte sich die Forum Sumiswald AG in einer gemeinsamen Mitteilung mit dem Kanton und der Gemeinde überzeugt.

Dank der Zwischennutzung stehe nun genügend Zeit zur Verfügung, um die Neuausrichtung und die Planung für die weitere Zukunft des Forums anzugehen. Das Zentrum kämpft schon länger mit finanziellen Schwierigkeiten.

Hohe Stromkosten drohen

2020 schoss die Gemeinde 850'000 Franken in Form eines zinslosen Darlehens ein, um das Zentrum vor dem Konkurs zu retten. Die Reparaturen an der Infrastruktur häufen sich und nun drohen auch noch massiv höhere Stromkosten, wie Verwaltungsratspräsident und alt Nationalrat Hans Grunder Ende September sagte. Das Hallenbad geht Ende Jahr deshalb zu.

Wie Grunder nun sagt, habe man gesehen, dass auch weitere Bereiche geschlossen werden müssten. Die Option zur Umnutzung kam dann genau zur richtigen Zeit. «In dieser Phase wurde ich vom Regierungsstatthalter Emmental angerufen und gefragt, ob wir die Möglichkeit sähen, bei uns Flüchtlinge unterzubringen.»

Kollektivunterkunft und Sportanlage

Das Forum soll als Kollektivunterkunft sowie als Sport- und Freizeitanlage genutzt werden. Nach Angaben des Kantons zeigten Erfahrungen in anderen Anlagen, wie zum Beispiel im Campus in Huttwil, dass die Kombination eines öffentlichen Betriebs und einer Flüchtlingsunterkunft gut funktionieren könne.

Hans Grunder war über die Reaktion der wichtigsten «Player» überrascht, als man diese über die Umnutzung informierte. «Sie haben nicht die Hände verworfen oder dergleichen.» Es seien sogar schon Ideen für die Integration der Flüchtlinge vorgebracht worden, wie Grunder sagt. «Beispielsweise, dass man diesen Menschen das Unihockeyspielen beibringen könnte.»

Keine abgewiesenen Asylsuchenden

Grundsätzlich sollen keine abgewiesenen asylsuchenden Personen in dieser Unterkunft betreut werden. Aufgrund der aktuell ungewissen Situation im Migrationswesen ist noch unklar, aus welchen Ländern die Flüchtlinge kommen werden, die in Sumiswald untergebracht werden.

Rund 250 Personen können im Forum leben. Der Betrieb soll frühestens im Februar 2023 starten. Die Unterkunft im Forum wird während der kommenden drei Jahre im Auftrag des Kantons von der ORS Service AG betrieben.

Hohe Stromkosten verantwortlich für Schliessung des Hallenbads

Ende Oktober musste das Hallenbad im Forum Sumiswald geschlossen werden. Grund dafür waren unter anderem die hohen Energiekosten.

Quelle: TeleBärn

(sda/lae/raw)

veröffentlicht: 11. November 2022 12:53
aktualisiert: 11. November 2022 15:57
Quelle: BärnToday

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