Schweiz

Bei den Wahlen im Herbst könnte es zur kleinen Revolution kommen

02.09.2023, 08:54 Uhr
· Online seit 02.09.2023, 08:44 Uhr
Im Herbst wählen die Schweizerinnen und Schweizer ein neues Parlament. Wer legt im Nationalrat zu? Und wer muss mit Verlusten rechnen? Eine Wahlprognose von CH Media prophezeit einen Rückschlag für die Grünen – und eine historische Zäsur.
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Vor dem 22. Oktober 2023 zittern müssen laut Wahlprognose vor allem die Grünen und die GLP. 2019 gelang beiden Parteien noch ein Erdrutschsieg. Jetzt geht es darum, dieses Resultat zu bestätigen. Danach sieht es aktuell nicht aus: Gemäss SRG-Wahlbarometer verlieren die Grünen 3 Prozentpunkte. Eine neue Auswertung der CH-Media-Zeitungen (Bezahlartikel) zeigt, dass es beim Sitzverlust aber nicht ganz so schlimm werden wird. Minus 4 Sitze lautet die Prognose. Ebenfalls mit 4 Sitzverlusten müssen die Grünliberalen rechnen.

Mitte könnte gestärkt aus den Wahlen hervorgehen

Wo gehen die Verluste von Grünen und Grünlieralen hin? Die SVP könnte zwar etwas profitieren, zu alter Stärke findet sie aber wohl nicht. Zwei Sitze wird die grösste Partei des Landes laut Prognose zulegen. Ebenfalls auf einen Gewinn von zwei Sitzen kann die FDP hoffen. Obwohl sie gemäss dem letzten SRG-Wahlbarometer 0,5 Prozentpunkte verlieren soll.

Grösste Gewinnerin soll im Herbst die Mitte werden. Die Partei hat ein Ziel: Sie möchte im Nationalrat stärker werden als die FDP. Und Stand heute könnte sie dieses Ziel erreichen. Wie die Auswertung von CH Media zeigt, könnte die Mitte vier Nationalratssitze ergattern und somit zur drittstärksten Partei in der grossen Kammer aufsteigen. Für die Eidgenossenschaft wäre das eine kleine Revolution. Die Mitte war als Nachfolgerin der CVP seit der Gründung des Bundesstaats stets die Rivalin der FDP.

Stagnation bei der SP

Stagnation zeichnet sich bei der SP ab. Die Wahlen 2019 waren ein historischer Tiefpunkt für die Sozialdemokraten: Sie büssten vier Sitze im Nationalrat ein. Zuletzt ging es bei der SP aber wieder aufwärts. Das Abebben der grünen Welle hilft ihr offensichtlich – Wechselwähler könnten zurückkehren. Unter dem Strich wird die Partei wohl weder Sitze gewinnen noch verlieren.

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Alles in allem dürften die Wahlen 2023 weniger Verschiebungen im Parteiengefüge mit sich bringen als jene vor vier Jahren. Das Pendel wird dieses Jahr nicht komplett zurückschlagen, aber es zeichnet sich ab, dass Grüne und Grünliberale moderat verlieren werden. Das bürgerliche Lager von Mitte, FDP und SVP dürfte damit leicht gestärkt werden. Offen ist noch, wie sich die neue Bewegung der Corona-Massnahmen-Skeptiker schlagen wird. Für sie könnte es laut Prognose durchaus den einen oder anderen Sitz geben.

(osc)

veröffentlicht: 2. September 2023 08:44
aktualisiert: 2. September 2023 08:54
Quelle: ZüriToday

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