Berset-Nachfolge

«Ein Appell, Brücken zu bauen»: Roger Nordmann kandidiert für den Bundesrat

04.10.2023, 11:49 Uhr
· Online seit 04.10.2023, 08:53 Uhr
SP-Nationalrat Roger Nordmann trat am Mittwochmorgen vor die Medien, um seine Bundesratskandidatur zu präsentieren. Der Romands will als Nachfolger von Alain Berset in die Landesregierung.

Quelle: Keystone-SDA

Anzeige

Der Waadtländer SP-Nationalrat Roger Nordmann will Bundesrat werden. Am Mittwoch hat er in Bern vor den Medien seine Absicht bekanntgegeben, für die Nachfolge von Alain Berset zu kandidieren. Nordmann ist der erste Westschweizer auf dem Kandidatenkarussell.

Der 50-jährige Lausanner ist seit 2004 Nationalrat. Sein Arbeitsschwerpunkt ist die Energiepolitik. Schon zwei Mal ermöglichte ihm seine Partei mit einer Ausnahmeregel eine erneute Kandidatur, trotz Amtszeitbeschränkung. Schafft er im Oktober die Wiederwahl, wäre es die sechste Amtsperiode für Nordmann.

Nordmann mitgezählt, gibt es fünf Kandidaturen für den Bundesratssitz von Alain Berset, davon vier von Deutschschweizern. Nach der Wahl der Jurassierin Elisabeth Baume-Schneider auf den Sitz von Simonetta Sommaruga werden Männern aus der Deutschschweiz die höchsten Wahlchancen eingeräumt.

«Ich bin ein gesamtschweizerischer Romand»

Als Bundesrat würde er nicht seinen Kanton, sondern die ganze Schweiz vertreten. Das sagte der Waadtländer SP-Bundesratskandidat Roger Nordmann am Mittwoch vor den Medien. «Ich bin ein gesamtschweizerischer Romand.» Im Bundesrat gehe es ohnehin nicht um Regionalpolitik.

Die Komplexität der heutigen Probleme benötige Dialog, so Nordmann. «Ich will mich für das Land engagieren und bringe viel mit.» Im Bundesrat sei man nicht Repräsentant eines Kantons.

Angesprochen auf seine Wahlchancen, hielt Nordmann fest, dass es nicht sein Job sei, Prognosen zu schreiben. «Ich gehe ein Risiko ein.» Er habe in der Vergangenheit auch bewiesen, dass er gut verlieren könne. Ohnehin sei klar: «Es gibt kein Menschenrecht, Bundesrat zu sein.»

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Kandidatenfeld für alle Sprachregionen offen

Dass bei seiner Wahl in den Bundesrat mit Guy Parmelin und ihm zwei Waadtländer in der Landesregierung wären, ist für Roger Nordmann kein Problem. Aufgabe des Bundesrats sei die Integration. Zudem habe die SP-Fraktion das Kandidatenfeld für alle Sprachregionen offen gehalten.

Dass nicht zwei Bundesräte aus dem gleichen Kanton kommen sollten, sei eine alte Regel. Er sei ein «gesamtschweizer Romand». Kein Mitglied der Landesregierung habe je Regionalpolitik betrieben. Er würde auch zwei Deutschschweizer SP-Bundesräte akzeptieren, sagte Nordmann am Mittwoch vor den Medien in Bern.

Dass er als Bundesrat keine Zeit mehr zum Bücherschreiben finden werde, räumte Nordmann ein. Bücherschreiben gebe aber Gelegenheit zur vertieften Betrachtung, zu einem Gesamtansatz. Und diesen Gesamtansatz suche er, sollte er gewählt werden. Zudem habe er mit solchen Ansätzen schon als SP-Fraktionschef Erfahrung.

Die relativ späte Ankündigung seiner Kandidatur begründete Nordmann mit der Notwendigkeit, den Entschluss reifen zu lassen. In der Landesregierung möchte er aber vorwärts machen. Die Schweiz könne es sich nicht mehr leisten, Entschlüsse derart lange wie aktuell reifen zu lassen. Es brauche eine neue Bestimmtheit und eine Beschleunigung.

(sda/log/bza)

Hier gibts den Ticker zum Nachlesen:

veröffentlicht: 4. Oktober 2023 08:53
aktualisiert: 4. Oktober 2023 11:49
Quelle: Today-Zentralredaktion

Anzeige
Anzeige
baerntoday@chmedia.ch