Prozess

Zeugen wollen Beschuldigten im Tötungsdelikt Jestetten erkennen

13.12.2023, 16:09 Uhr
· Online seit 13.12.2023, 11:41 Uhr
Am zweiten Prozesstag in Waldshut, wo das Tötungsdelikt von Jestetten (D) verhandelt wird, haben zwei Zeugen den Beschuldigten möglicherweise erkannt. Sie wollen ihn in der Nähe des Tatorts gesehen haben.
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Zwei Jugendliche grillierten damals nach 22 Uhr in der Nähe des Tatorts. Beide sagten am Mittwoch, dass ihnen kurz nach der Tatzeit ein Mann mit nacktem Oberkörper aus der Dunkelheit entgegengekommen sei. Er habe ein paar Wörter gesagt, die einer der beiden als russische Beschimpfungen erkannt habe.

Einer der Jugendlichen meinte, der Beschuldigte könnte dieser Mann gewesen sein. Der andere konnte das aber nicht sagen. Auch hatten sie unterschiedliche Erinnerungen zu seinen Tätowierungen und, ob er mit oder ohne Velo unterwegs war.

«Ein bisschen ein Aha-Erlebnis»

Zuvor hatte ein weiterer Zeuge gemeint, den 39-jährigen Beschuldigten im Gerichtssaal zu erkennen, zumindest zu 50 Prozent. Er habe «ein bisschen ein Aha-Erlebnis», sagte der junge Mann auf die entsprechende Frage des Richters.

Der Zeuge war am Tattag, einige Stunden vor der Tat, mit seinen Grosseltern auf deren Grundstück am Rheinufer. Dort hatte der Beschuldigte die Grossmutter mit den Wörtern «Lettland, Benzin» angesprochen, wie diese sagte.

Ihr Mann und der Enkel waren zuvor beim Rhein unten und auf dem Weg sahen sie einen Mann mit Velo. Ob es sich dabei um die Person handelte, die zuvor die Grossmutter angesprochen hatte, blieb aber unklar.

Tätowierten Arm nicht gesehen

Die Grosseltern erkannten den Beschuldigten nicht wieder. Die grösste Auffälligkeit, einen volltätowierten Arm, hatte allerdings auch der Enkel am Tattag nicht gesehen. Er habe von seinen Grosseltern vom tätowierten Arm erfahren, sagte er. Diese wiederum meinten, es vom Enkel gehört zu haben.

Die Grossmutter sagte aus, nur den Kopf und einen Teil des Oberkörpers des Fragestellers gesehen zu haben. Dem Grossvater ist eher das Velo aufgefallen, an den Mann habe er keine Erinnerungen, sagte er.

Wie die Zeugen aussagten, kam es am Tattag auf den Grundstücken beim Rhein zu Diebstählen, auch bei ihnen habe jemand nach Wertsachen gesucht. Wer dahintersteckte, blieb aber offen.

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15 Jahre Gefängnis gefordert

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 39-Jährigen Letten vor, am Abend des 8. Juni dieses Jahres einen 31-jährigen Schweizer am Rheinufer mit einem Holzscheit erschlagen zu haben. Sie verlangt eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren. Auch eine anschliessende, unbefristete Sicherheitsverwahrung soll geprüft werden.

Die Anklage stützt sich unter anderem auf DNA-Spuren des Beschuldigten, die am Tatort und am Opfer gefunden wurden. Der Beschuldigte schwieg am Montag zu den Vorwürfen.

Der Prozess wird am 21. Dezember mit weiteren Befragungen fortgeführt. Im Januar sind mehrere Verhandlungstage vorgesehen.

(sda/red.)

veröffentlicht: 13. Dezember 2023 11:41
aktualisiert: 13. Dezember 2023 16:09
Quelle: FM1Today

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