Missglückter Saisonstart

Captain von Floorball Köniz Bern: «Wir haben es unterschätzt»

· Online seit 07.10.2023, 07:14 Uhr
Floorball Köniz Bern hat in dieser Saison bisher vier von vier Meisterschaftsspielen verloren. Gegen einen ihrer Meisterschafts-Gegner, Rychenberg, haben sie am Samstag das nächste Cup-Spiel. Was schiefläuft, wie sie sich verbessern wollen, und ob sie der Sonntag nervös macht, erzählt Captain Jan Zaugg im Interview.
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Jan Zaugg ist Stürmer und Captain bei Floorball Köniz Bern. Die Unihockey-Mannschaft wurde vergangenes Jahr Cupsieger und verloren den Superfinal gegen den Kantonsrivalen SV Wiler-Ersigen. Dieses Jahr liegen die Könizer bei der Meisterschaft nach vier Spielen auf Platz 9, im Cup entscheidet das Spiel gegen Rychenberg am Samstag darüber, ob sie weiter mitmischen können.

BärnToday: Sie sind schlecht in die Saison gestartet, wie erklären Sie sich das?

Jan Zaugg: Wir hatten einen sehr grossen Umbruch. Zwar hatten wir dadurch keinen Qualitätsverlust, aber trotzdem wurde über ein Drittel des Teams und der ganze Trainerstab ausgetauscht. Da braucht es etwas Zeit, sich zu finden. Ich denke, wir sind langsam aber sicher auf einem guten Weg. Wir hatten jetzt einige Spiele, in denen wir einen bis zwei Drittel des Spiels eine gute Partie gezeigt haben. Aber gegen viele Gegner reicht das halt einfach nicht, deswegen sind die Resultate bisher etwas dürftig.

Hatten Sie vor der Saison das Gefühl, dass Sie sich im Team aneinander gewöhnt hatten, oder hat alles noch nicht ganz gestimmt?

Ich glaube, dieser Prozess wird etwas unterschätzt – oder zumindest wir haben ihn etwas unterschätzt. So einen grossen Wechsel hatten wir seit Langem nicht mehr, und offenbar hat sich das jetzt als schwieriger herausgestellt, als es von vielen von uns erwartet wurde.

Sie sind aktuell Cupsieger. Haben Sie da nicht mehr von Ihnen als Team erwartet?

Doch, wir haben eigentlich immer sehr hohe Erwartungen an uns. Und weil wir auf dem Papier keinen Qualitätsverlust erlitten haben durch den Transfer-Sommer, hatten wir diese vor dieser Saison auch. Trotz des Saisonstarts sind sie aber immer noch hoch. Jetzt haben wir diesen Samstag ein wichtiges Cup-Spiel, um den Titel zu verteidigen, und in der Meisterschaft ist mit vier Runden eigentlich noch nicht viel passiert.

Haben Sie also das Gefühl, dass Sie diese Saison wieder zu alter Stärke zurückfinden?

Ja, ich bin sehr überzeugt, und das ist, glaube ich, auch das ganze Team, der Trainerstab und der ganze Verein. Wir merken von Training zu Training, dass wir langsam die Spur finden, in die wir gehören und hoffen, dass sich das bald auch in den Resultaten widerspiegelt.

Was wollen Sie nun besser machen?

In solchen Phasen geht es, so blöd es tönt, einfach darum, die kleinen Sachen richtigzumachen. Wenn es nicht so läuft, dann kann man nicht darauf zählen, dass die Bälle für einen springen, dass noch einer «inegheit» oder dass die Schiris für einen pfeifen. Da muss man einfach hart arbeiten und das Glück auf diese Art ein bisschen erzwingen.

Sie haben einmal in der Verlängerung und einmal im Penaltyschiessen verloren. Sind solche Drucksituationen momentan schwieriger für das Team?

Ja, das kann definitiv sein. Ich glaube, wir strotzen nicht vor Selbstvertrauen und wie gesagt haben wir das nötige Glück gerade auch nicht. Deswegen wäre es sicher schön, wenn wir in Zukunft mal einen einfachen Sieg einfahren und so etwas Selbstvertrauen zurückgewinnen könnten.

Solange das noch nicht geklappt hat: Was machen Sie, um trotzdem etwas von Ihrem Selbstbewusstsein aufrechtzuerhalten?

Wir helfen einander gegenseitig. Im jedem Training legen wir den Fokus darauf, besser zu werden und die nötige Intensität hinzubekommen, die es in den Spielen braucht. Auch wenn wir nicht unbedingt dafür bekannt sind, wollen wir uns so über den Kampf in die Spiele hineinarbeiten.

Was ist Ihr Ziel für diese Saison?

Resultatziele haben wir keine grossen, ich glaube, das ist jetzt im Moment nicht das, was wir verfolgen sollten. Wir schauen Spiel für Spiel und Wochenende für Wochenende, dass wir zurück auf unsere Spur finden. Und dann, glaube ich, ist sowohl in der Meisterschaft als auch im Cup alles möglich.

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Sie haben das Meisterschaftsspiel gegen Rychenberg verloren. Am Samstag spielen Sie gegen dieses Team im Cup. Ist Rychenberg für Sie nun ein Angstgegner?

Nein, nicht per se. Wir spielen auswärts gegen Rychenberg und wir wissen, es wird sehr schwierig. Es ist eine Halle mit vielen Zuschauern, der Boden ist etwas speziell und es kann sich nicht jeder in nur einem Spiel daran gewöhnen. In unserer Situation ist das sicher nicht das dankbarste Los, aber umso cooler, dass wir jetzt so eine Challenge antreten können. Ich glaube, wenn wir dort gewinnen, dann sind wir nachher für den Rest der Saison auf sehr gutem Weg.

veröffentlicht: 7. Oktober 2023 07:14
aktualisiert: 7. Oktober 2023 07:14
Quelle: BärnToday

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