Ein «wilder Hund» kommt nach Biel: Petri Matikainen wird neuer EHCB-Trainer

Für die neue Saison konnten die Verantwortlichen des EHC Biel mit Petri Matikainen einen neuen Headcoach engagieren. Vor seiner Station im Seeland war der 56-jährige Finne während fünf Jahren beim EC-KAC Klangenfurt in Österreich tätig, zuvor während drei Jahren bei den Pelicans in Finnland.

Jetzt kommt ein «wilder Hund» nach Biel

«Es ist eine überraschende Wahl», sagt Eishockey-Experte Klaus Zaugg. Auf den ersten Blick könne man denken, dass es mit einem Finnen gleich weitergeht wie bisher, doch das sei überhaupt nicht der Fall. «Man könnte sagen, dass Biel bis jetzt einen finnischen Klavierlehrer hatte, und jetzt kriegen sie einen Rockstar», so Zaugg. Der Hockey-Experte ist überzeugt, dass Matikainen ein Trainer ist, der weiss, wie man gewinnt.

Der neue Trainer stehe für einen Kulturwechsel – nicht sportlicher Natur, aber führungstechnisch. «Das wird eine richtige Veränderung im Bereich, wie die Mannschaft geführt wird», sagt Klaus Zaugg. In Finnland sei Matikainen ein «wilder Hund» gewesen und auch mal «mit der Motorsäge in die Kabine».

CEO Villard: «Erwartungen in Region Biel sind nicht kleiner geworden»

Wie Daniel Villard erklärt, sei man nicht gezielt auf die Suche nach einem Finnen gewesen: «Wir hatten am Schluss fünf Kandidaten, die wir zu Gesprächen eingeladen haben, darunter waren Leute mit verschiedenen Nationalitäten. Matikainen hat sich durchgesetzt, da das Gesamtpaket am besten gepasst hat.»

Für den EHC Biel sei der Trainerwechsel aber auch eine spezielle Situation, weiss Villard. In der Regel sei das Team bei einem Trainerwechsel froh, dass es einen neuen Coach gibt. «Bei uns ist die Ausgangslage anders. Antti musste krankheitsbedingt zurücktreten.» Der 52-Jährige hatte während den letzten Playoffs seine erneute Krebsdiagnose bekannt gegeben.

Durch die gute letzte Saison seien die Erwartungen in der Region Biel nicht kleiner geworden. Matikainen wisse, worauf er sich einlasse und dass es keine einfache Mission werde. Auf die Frage, was für Unterschiede es zwischen Antti Törmänen und Petri Matikainen gibt, antwortet der EHCB-CEO: «Vielleicht wird er etwas mehr Emotionen an der Bande und bei der Teamansprache zeigen.» Auch dass der Trainer offensiv spielen lasse, sei dem EHCB wichtig: «Wir wollen ein offensives und spektakuläres Eishockey und ich glaube, dafür steht er auch», so Villard.

EHC Biel-Sportchef Martin Steinegger sagt zum neuen Trainer: «Petri ist sehr erfahrener Headcoach. Klagenfurt hat er in den letzten fünf Jahren zu einem Spitzenteam geformt und zwei Mal den nationalen Titel gewonnen. Seine Mannschaften spielten jeweils ein aktives spielbestimmendes Eishockey. Petri ist ein gradliniger, leistungsorientierter Leader mit Vorbildfunktion.»