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Eishockey

SCB-Spieler Tristan Scherwey spricht im Interview über Karriereende

SCB-Urgestein

Scherwey: «Werde alles dafür tun, dass ich meine Karriere hier beenden kann»

· Online seit 15.09.2023, 06:05 Uhr
Tristan Scherwey ist der dienstälteste Spieler im aktuellen Kader des SC Bern. Im Interview spricht der Publikumsliebling und Aggressivleader über das harte Sommertraining und verrät, ob er jemals mit anderen Clubs verhandelt hat.
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BärnToday: Eine lange Saisonvorbereitung liegt hinter Ihnen. Wie sehr freuen Sie sich, dass es endlich wieder losgeht?

Tristan Scherwey: Ich bin sehr froh. Die Vorfreude ist im ganzen Team riesig. Wir hatten eine harte Vorbereitung und haben an uns gearbeitet. Jetzt kommen endlich die Spiele, die zählen. Wir sind ready.

Sie sind schon lange dabei. Ist das Sommertraining trotzdem manchmal noch ein Kampf?

Ja, es ist extrem hart. Ich habe das Gefühl, dass ich noch nie so hart gearbeitet habe wie diesen Sommer. Wir haben intelligent und spezifisch gearbeitet. Es hat wirklich Spass gemacht. Ich hoffe, dass wir es auf dem Eis umsetzen können.

Woran wurde spezifisch gearbeitet?

Es wurde viel individuell trainiert. Es kommt immer weniger vor, dass alle Spieler das gleiche Programm absolvieren. Man erhält einen Plan und durchläuft Tests, um zu schauen, wo die Stärken und Defizite von einem liegen. Das ist heutzutage der Weg und ich bin froh, dass wir es so machen.

Die kommende Saison ist bereits ihre 15. beim SC Bern. Fällt es Ihnen mittlerweile schwerer, sich jedes Jahr neu zu motivieren?

Nein, gar nicht. Jede Saison ist anders. Es beginnt wieder bei Null. Neue Spieler kommen dazu. Diese Saison hat sich viel verändert: Wir haben einen neuen Coach, neue ausländische und Schweizer Spieler. Wir haben nur eine einzige Karriere und jeder weiss, dass die nicht für immer dauert. Ich geniesse jede Saison.

Seit Sie Profi sind, spielen Sie beim SCB. Hat es Sie nie gereizt, für einen anderen Club in der Schweiz zu spielen?

Ich habe nie eine Sekunde daran gedacht, den Club zu wechseln. Ich fühle mich wirklich wohl hier. Ich habe jeden Morgen beim Aufstehen ein Lächeln auf dem Gesicht. Es ist mein zweites Zuhause und ich bin unglaublich stolz, hier spielen zu können. Ich will jede Saison geniessen, die noch vor mir liegt. Ich werde alles daran setzen, dass das immer hier sein wird.

Haben Sie mal Angebote von anderen Schweizer Clubs erhalten?

Ganz am Anfang, als ich noch jünger war, gab es mal Kontakt mit Genf. Das war aber nichts Konkretes. Sonst haben wir es jeweils gar nicht so weit kommen lassen. Ich wollte immer vorzeitig verlängern. Ich hatte nie den Wunsch, an einem anderen Ort zu spielen. Ich bin stolz, den Bären auf der Brust tragen zu dürfen. Das will ich bis zum Schluss durchziehen.

Quelle: BärnToday / Raphael Willen / Warner Nattiel

Heisst das, dass Sie Ihre Karriere beim SCB beenden wollen?

Das ist noch ein weiter Weg. Ich will nicht zu weit nach vorne schauen. Ich bin 32-jährig und bin überzeugt, dass ich in einem super Alter bin und noch viel aus mir herausholen kann. Ich werde alles dafür tun, dass ich meine Karriere hier beenden kann. Ich gehöre hierher.

Die letzten Saisons waren für den SC Bern enttäuschend. Was muss konkret besser werden?

Wir waren die letzten Jahre zu wenig konstant. Es war immer wieder unruhig. Nun liegt es an uns, dass wir die Konstanz wiederherstellen und den Fokus auf andere Sachen legen können.

Welches Ziel wollen Sie mit dem SCB diese Saison erreichen?

Die Playoffs müssen unser Ziel sein. Wenn man mal dorthin kommt, kann viel passieren. Es ist unser Job, uns dahin zu arbeiten. Ich bin überzeugt, dass wir alles haben, was dafür nötig ist.

Wie ist Ihr Gefühl nach den Trainings und den Testspielen?

Extrem gut. Viele Sachen in der Vorbereitung waren gut, vor allem in den Spielen. Manchmal war es aber noch ein Hühnerhaufen. Es ist ein neues System, ein neuer Trainer, eine neue Konstellation. Das braucht etwas Zeit. Wir haben im Training gut gearbeitet. Der Trainer hat einen gewissen Standard reingebracht, der viel von einem verlangt. Das wird uns in der Saison helfen.

Was macht der neue Trainer Jussi Tapola besser als seine Vorgänger?

Jeder Trainer hat seine eigene Philosophie. Wir wissen alle, was er (Jussi Tapola) erreicht hat. Er hat eine klare Linie und das ist das, was wir hier brauchen. Er ist der Chef – er sagt, wo es langgeht und was er von einem verlangt. Wenn einer nicht bereit ist, das zu machen, ist er fehl am Platz. Alle gehen in die gleiche Richtung – egal, ob Ausländer, junge Spieler, oder solche, die seit 15 Jahren hier sind. Das hat der Trainer reingebracht. Ich finde es mega cool und es macht jeden Morgen riesigen Spass, hierher zu kommen.

Sind die neuen Spieler eine Verstärkung für das Team?

Ja, absolut, ich bin zuversichtlich. Es hat immer einen Grund, warum man hier nach Bern kommen darf. Ich bin gespannt und freue mich.

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veröffentlicht: 15. September 2023 06:05
aktualisiert: 15. September 2023 06:05
Quelle: BärnToday

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