Unglaublich

Spektakel pur gegen Servette – SCB rettet sich in extremis und verliert dann doch

24.02.2024, 23:11 Uhr
· Online seit 24.02.2024, 19:36 Uhr
Das hat man in Bern noch nicht oft erlebt. Der SCB kämpft sich unglaublich zurück in die Partie gegen Servette und holt in den letzten Minuten einen 2:4 Rückstand auf. Innerhalb weniger Sekunden schiessen die Mutzen zwei Tore. In einem ebenfalls spektakulären Penaltyschiessen verlieren sie am Ende dann trotzdem mit 4:5.
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Was für ein Spiel in der PostFinance-Arena! Der SCB lag zwei Minuten vor Schluss mit 2:4 in Rückstand. Alessio Bertaggia hatte für Servette bereits ins leere Tor getroffen. Dann passiert Unglaubliches: Thierry Schild trifft in der 59. Minute zum 3:4 und Joona Luoto gleicht in der 60. Minute aus. Im Penaltyschiessen, welches ebenfalls ein Krimi ist, setzen sich am Ende doch die Genfer durch. Aber von vorne.

Wochenende lief bisher für den SCB

Der SC Bern verliert mit 4:5 nach Penaltyschiessen gegen Genf-Servette, bleibt im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation aber über dem Strich – es sind vor allem die Resultate anderswo, welche die Berner Ausgangslage trotz Niederlage verbessern.

Drei Teams, welche nach Verlustpunkten gleichauf sind, spielen um zwei direkte Playoff-Plätze. So die Ausgangslage vor dem Wochenende für den SC Bern und seine Konkurrenten aus Lugano und Davos. Während die drei Teams am Freitagabend alle drei Punkte holen, gibt’s am Samstag für niemanden das Punktemaximum.

Der SCB startet nicht gut in die Partie, er ist in der Startphase vor allem in der eigenen Zone beschäftigt. Genf kommt zu mehreren guten Chancen, scheitert aber mehrmals an SCB-Goalie Reideborn. Danach findet Bern aber immer besser ins Spiel, und kommt zu den ersten eigenen Möglichkeiten. Damit der SCB sich aber für längere Zeit in der Genfer Zone festsetzen kann, braucht es eine Strafe gegen den Genfer Eliot Berthon, welche Thierry Bader mit einer präzisen Direktabnahme zum 1:0 ausnutzt. Die Antwort des amtierenden Meisters folgt sofort, keine 90 Sekunden später schliesst Sakari Manninen eine schöne Kombination zum Genfer Ausgleich ab.

Moser schiesst Bern vor der zweiten Pause in Führung

Im zweiten Drittel plätschert die Partie vor sich hin, die beste Chance haben Ritzmann und Pokka mit zwei Abschlüssen innert Sekunden kurz nach Spielmitte. In der 37. Minute wird ein Abschluss neben das Tor von Julius Honka zur perfekten Vorlage für Simon Moser. Honkas Schuss geht weit am Tor vorbei, prallt an die Bande und von dort wieder vor das Genfer Gehäuse, wo Simon Moser ins leere Tor einschieben kann.

Spektakel im dritten Drittel

Zu Beginn des dritten Drittels muss der SCB wieder zittern, Josh Jooris stochert die Scheibe über die Torlinie, nachdem sie zwischen den Beinen von SCB-Goalie Reideborn durchkullert. Kurz darauf passiert Reideborn derselbe Fauxpas noch einmal, dieses Mal können die Genfer aber nicht profitieren. In der 51. Minute schlägt es wieder hinter Reideborn ein, erneut macht der Schwede beim Abschluss von Theodor Lennström keine gute Figur. Dann nimmt das Drama seinen Lauf: Nach dem Genfer Empty-Netter bringt Thierry Schild den SCB wieder ins Spiel. Und nur 44.4 Sekunden vor Schluss vergisst die gesamte Genfer Verteidiger Joona Luoto, welcher den SCB allein vor dem Tor stehend in die Verlängerung schiesst. «Ich habe die vierte Linie eigentlich nur aufs Eis geschickt, um für uns das Bully zu gewinnen, doch dann schiesst Thierry Schild sogar das Tor, welches uns wieder ins Spiel bringt», sagt SCB-Trainer Jussi Tapola nach dem Spiel. Eiligst kehren einige Fans, welche bereits auf dem Weg sind, das Stadion zu verlassen, auf ihre Plätze zurück.

Bittere Niederlage im Penaltyschiessen

Das Penaltyschiessen dauert dann lange, am Schluss entscheidet Valtteri Filppula mit dem 20. Penalty das Spiel zu Gunsten von Servette.

«Wir hatten gute Momente gegen eines der besten Teams Europas, aber auch Mühe damit, unsere Offensive in Schwung zu bringen» sagt Tapola. Sein Team habe weiterhin Mühe mit der Konstanz, nicht nur über mehrere Spiele gesehen, sondern auch von Shift zu Shift könne man nicht immer die gewünschte Leistung abrufen.

Weil mit Davos ein direkter Konkurrent ebenfalls verliert, verbessert auch die Niederlage gegen Genf die Tabellensituation der Berner. Der Vorsprung beträgt nun vier Punkte, dafür ist Lugano durch einen Penalty-Sieg in Kloten neu einen Punkt vor dem SCB. Am Donnerstag geht es für diesen in Ajoie weiter, dann soll auch der Langzeitverletzte Colton Sceviour wieder mittun können.

(Alex Zimmermann)

Telegramm:

Bern - Genf 4:5 n.P. (1:1, 1:0, 2:3, 0:0)

16’385 Zuschauer.

Tore: 15. Bader (Loeffel, Kahun, Auschluss Berthon) 1:0, 16. Manninen (Hartikainen, Lennström) 1:1, 37. Moser (Honka, Bader) 2:1, 45. Jooris 2:2, 59. Bertaggia (Manninen, ins leere Tor) 2:4, 59. Schild (Sablatnig) 3:4, 60. Luoto (Vermin) 4:4

Penaltyschiessen: Winnik -, Baumgartner 1:0, Lennström -, Honka -, Hartikainen 1:1, Kahun -, Praplan 1:2, Scherwey -, Manninen -, Nemeth 2:2, Praplan -, Baumgartner -, Winnik -, Loeffel -, Hartikainen -, Baumgartner -, Manninen -, Honka -, Filppula 5:4, Moser -

Strafen: 1x2 Minuten Bern. 1x2 Minuten Genf.

Bern: Reideborn; Untersander, Nemeth; Loeffel, Kreis; Honka, Kindschi; Pokka, Maurer; Lehmann, Baumgartner, Scherwey; Vermin, Kahun, Luoto; Fahrni, Bader, Moser; Sablatnig, Ritzmann, Schild.

Bemerkungen: Bern ohne Knight, Sceviour (beide verletzt), Manzato, Paschoud (überzählig), Füllemann, Näf, Ryser, A. Henauer, Fuss (Basel). – Pfostenschüsse: Loeffel (im Penaltyschiessen)

Der Liveticker zum Nachlesen: 

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veröffentlicht: 24. Februar 2024 19:36
aktualisiert: 24. Februar 2024 23:11
Quelle: BärnToday

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