National League

Schafft es der SCB direkt in die Playoffs? Was dafür und dagegen spricht

23.02.2024, 08:03 Uhr
· Online seit 23.02.2024, 07:51 Uhr
Gelingt dem SCB im Kampf um die Playoffs an diesem Wochenende der Befreiungsschlag oder rutschen die Berner ausgerechnet zum Ende der Qualifikation in die Krise? Die wichtigsten Antworten vor einem wegweisenden Eishockey-Wochenende findest du hier.
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Wer könnte dem SCB den Playoffplatz streitig machen?

Es läuft auf einen Vierkampf hinaus. Der HC Lugano (5.), der SCB (6.), der HC Davos (7.) und Genève Servette (8.) streiten sich um die letzten beiden direkten Playoff-Plätze. Lugano und der SCB sind punktgleich, Davos hat drei und Servette fünf Punkte Rückstand auf die beiden. Der EHC Biel (9) bräuchte eine Siegesserie, um den SCB noch abzufangen. Die Bieler liegen sieben Punkte hinter Bern und Lugano.

Was spricht für den SCB?

Der SCB zeigt eine konstante Saison. Auf Niederlagenserien konnte die taktisch hervorragend eingestellte Mannschaft von Jussi Tapola stets reagieren. Es folgten mehrere Siegesserien, die den SCB dorthin gebracht haben, wo er aktuell steht, auf einem direkten Playoff-Platz. Zudem können die Mutzen an einem guten Abend praktisch alle Gegner schlagen. Ausser gegen den EV Zug, gegen welchen die Mutzen bisher dreimal als Verlierer vom Eis gingen, feierten sie gegen alle anderen mindestens einen Sieg. Die Zuger sind am Freitagabend der nächste Gegner des SCB. Es wäre der richtige Zeitpunkt für den ersten Saisonsieg gegen den EV Zug. Zudem folgt am Samstag das direkte Duell gegen Servette. Klar ist, dass die Mutzen an diesem Wochenende mindestens drei Punkte brauchen, sonst wird es richtig heiss.

Was spricht gegen den SCB?

Davos und Champions-League-Sieger Servette haben je ein Spiel weniger auf dem Konto als Lugano und Bern. Das ist ein Vorteil für die Gegner der Mutzen. Ein Nachteil für den SCB dürfte zudem der Umstand sein, dass er nur noch zwei Heimspiele bestreiten wird, zumal der SCB in der Auswärtstabelle nur auf Rang 10 liegt. Die anderen drei Clubs spielen noch je dreimal im eigenen Stadion. Zudem haben die Berner auf dem Papier klar das strengste Schlussprogramm.

Der SCB spielt als einziger Club noch satte drei Partien gegen eine Mannschaft aus den Top vier der Tabelle (Zug, Lausanne, Fribourg). Zum Vergleich: Der HC Davos (gegen die ZSC Lions) und Lugano (gegen Fribourg) spielen nur noch ein Duell gegen eine Spitzenmannschaft. Gegen die Mutzen spricht zuletzt auch die Form im Februar. Die letzten drei Partien verlor der SCB, der einzige Sieg in diesem Monat holten sie sich am 2. Februar gegen Kloten.

Wird sich der SCB auf einem Playoff-Platz halten?

Es ist, als ob der SCB in einem Gewässer steht, seinen Kopf nur knapp über Wasser halten kann und kämpfen muss, damit er noch Luft bekommt. Entweder lernt der SCB jetzt ruckartig Schwimmen oder er geht unter. Oder anders ausgedrückt, er fällt unter den Playoff-Strich auf Rang 7. und muss sich in den sogenannten Play-In zuerst einen Platz in der entscheidenden Phase der Meisterschaft verdienen. Es wäre äusserst bitter für die Mannschaft von Trainer Jussi Tapola, hielten sich die Berner doch praktisch über die ganze Qualifikation hinweg unter den besten 6. Noch hat der SCB den Kopf über Wasser und nichts ist verloren. Die Mutzen haben es in den eigenen Händen. Holen sie sich aus den letzten fünf Spielen drei Siege, dann stehen 83 Punkte auf ihrem Konto und der SCB steht mit grosser Wahrscheinlichkeit in den Playoffs.

Jetzt wird sich das wahre Gesicht des SCB zeigen. Sind die Mutzen tatsächlich, wie in dieser Saison oftmals geschrieben, einen Schritt weiter als vor einem Jahr, dann holen sie sich aus eigener Kraft die direkte Playoff-Qualifikation.

Wo landen der EHC Biel und die SCL Tigers?

Nicht nur für den SCB ist es ein äusserst wichtiges Wochenende. Der EHC Biel (9) und die SCL Tigers (11) kämpfen unter anderem gegeneinander, um die Qualifikation für die neu eingeführten Play-In. Entweder die Seeländer oder die Emmentaler werden sich sicher einen Platz ergattern. Es besteht zudem die Chance, dass es sogar beide Berner Mannschaften schaffen. Dazu müssen Langnau und Biel den HC Ambri-Piotta hinter sich lassen. Praktisch undenkbar, aber rechnerisch durchaus möglich ist, dass der letztjährige Meister Servette noch auf den 11. Rang und damit aus den Play-In fällt. Der Champions League-Sieger liegt in der Tabelle nur drei Punkte vor den Langnauern, wobei Servette noch zwei Partien weniger bestritten hat als die Tigers.

Trotz zuletzt guter Form haben die SCL Tigers die schlechtesten Karten, da sie nur noch vier Partien bestreiten. Biel und Ambri spielen noch fünf und Servette sechsmal. Ambri, Biel und Langnau treffen zum Abschluss der Qualifikation nicht mehr aufeinander. Servette hingegen spielt noch gegen Ambri und Biel. Darin liegt die Chance für die SCL Tigers. Zumindest in diesen beiden Duellen wird ein direkter Konkurrent Punkte liegen lassen.

Der EHC Biel trifft am Wochenende auf Fribourg-Gottéron und die Rapperswil-Jona Lakers. Dabei sind mindestens drei Punkte Pflicht, um im Vergleich mit Langnau und Ambri nicht plötzlich doch ins Hintertreffen zu fallen. Langnau spielt gegen den HC Lugano und den EV Zug, also zwei starke Gegner. Gelingt den Tigers ein Exploit und sie holen sich an diesem Wochenende sechs Punkte, dann haben sie plötzlich zwei Asse mehr in den Händen als vor dem Wochenende. Bei zwei Niederlagen dürfte der Weg ins Reisebüro nicht mehr weit sein.

veröffentlicht: 23. Februar 2024 07:51
aktualisiert: 23. Februar 2024 08:03
Quelle: BärnToday

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