Aufstieg geglückt

Thun Berner Oberland Frauen: «Wir wollen kein ‹Kanonenfutter› sein»

· Online seit 05.06.2023, 19:38 Uhr
Nach dem Sieg gegen das Team aus Sion ist der Aufstieg in die Super League geglückt und die Freude beim Frauenteam Thun Berner Oberland gross. Welche Herausforderungen nun auf das Fussballteam wartet, erzählt Spielerin und Vorstandsmitglied Stefanie Kipf im Interview.
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BärnToday: Was bedeutet der Aufstieg für das Team? 

Stefanie Kipf: Das ist eine riesige Geschichte für uns. Die letzten Jahre hat es nicht geklappt, wegen Corona oder weil wir im richtigen Moment die Nerven nicht hatten. Zudem hatten wir grosses Verletzungspech von verschiedenen Stammspielerinnen. Jetzt konnten wir endlich diesen Traum realisieren – das bedeutet uns, aber auch unseren jungen Spielerinnen sehr viel.  Diese Erfahrung zu machen und das nun auch als Sprungbrett zu nutzen, das ist einfach toll.

Welche neuen Herausforderungen bringt der Liga-Wechsel mit sich?

Wir müssen uns an das Tempo in der Super League gewöhnen, deshalb werden wir auch mehr investieren müssen. Zudem müssen wir uns ins Bewusstsein rufen, welcher Mehraufwand auf uns zukommt. Wir werden mehr trainieren müssen und uns entscheiden, welche Infrastruktur wir ab jetzt brauchen. Weiter klären wir ab, was finanziell auf uns zukommt. Wir müssen das Ganze professioneller aufziehen. Auf diese Herausforderungen freuen wir uns sehr.

Was passiert nun, bevor die ersten Spiele in der Super League stattfinden? 

Im Moment haben wir verschiedene Sitzungen. Es geht darum, Sponsoren zu suchen. Wir sind gerade in Gesprächen mit YB, um neue Spielerinnen unter Vertrag zu nehmen und das Kader zu erweitern. Im Moment läuft einiges an Vorbereitungen für die Super League.

Wie habt ihr den Aufstieg gefeiert? 

Wir haben alle zusammen im Clubhaus gegessen und sind dann nach Thun, in die Stadt. Dort wurden wir lauthals in Empfang genommen und gefeiert, das hat uns sehr gefreut. Danach haben wir in unserer Lieblingsbar gefeiert, getanzt und angestossen. Einige haben bis in die Morgenstunden in einem Club weitergefeiert.

Was sind die Ziele in der Super League?

Wir wollen kein «Kanonenfutter» sein, wir wollen uns defensiv sehr gut einstellen. Und wir wollen nicht in eine Abstiegsrunde. Mithalten können und den Ligaerhalt frühzeitig sichern, das ist sicherlich ein Ziel.

Trainiert ihr jetzt schon für die ersten Spiele in der Super League?

Wir haben bald Sitzungen mit unserem neuen Trainer. Aber jetzt haben wir erstmal eine kurze Pause. Ende Juni oder anfangs Juli werden wir aber den Trainingsbetrieb aufnehmen. Bis dahin trainiert jede Spielerin individuell weiter.

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Wie bringt ihr Trainings und Arbeit unter einen Hut? 

Es ist nicht einfach. Wir werden jetzt viermal die Woche trainieren müssen, damit wir mithalten können. Wir alle arbeiten aber auch, die meisten sogar 100 Prozent, einige studieren. Wir sind es uns aber seit Jahren gewohnt, dass es ein grosser Aufwand ist neben dem Alltag so viel zu trainieren. Für uns gibt es neben Arbeit nur noch den Fussball und das sind wir uns gewohnt.

Was braucht es, damit der Start in der Super League glückt?

Wir hoffen auf mehr Support. Vor allem auch mehr Zuschauer und Sponsoren, damit wir mehr Unterstützung haben.

veröffentlicht: 5. Juni 2023 19:38
aktualisiert: 5. Juni 2023 19:38
Quelle: BärnToday

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