Thunerseespiele

Nächstes Jahr steht Mary Poppins statt Dällebach Kari auf der Seebühne

· Online seit 01.07.2023, 08:07 Uhr
Dieses Jahr ist es Berns berühmtester Coiffeur, der Dällebach Kari. Im nächsten Sommer kommt das berühmteste Kindermädchen der Welt auf die Thuner Seebühne. Markus Dinhobl, ausführender Produzent, übernimmt dabei den künstlerischen Part. Spannend werde die Darstellersuche, sagt er.
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BärnToday: «Mary Poppins» als Musical auf der Seebühne – wie speziell ist das?

Markus Dinhobl: Wir freuen uns, dass wir wieder mal die ersten sind, die eine neue, freie Produktion im deutschsprachigen Raum präsentieren dürfen. Letztmals ist es uns bei «Mamma Mia» gelungen, dass wir abseits der grossen Theaterproduktionen etwas Neues entwickeln durften. Genauso ist es uns jetzt bei «Mary Poppins» wieder gelungen. «Mary Poppins» kennen viele als tollen Film oder als schöne Geschichte für die ganze Familie. Diese hat, wie die meisten wahrscheinlich wissen, Walt Disney nicht nur zu einem Film, sondern auch zu einem Musical weiterentwickelt. Und wenn man mit so einem grossen internationalen Konzern aus dem Entertainment-Bereich handelseinig wird, darf man schon ein bisschen stolz sein.

In Thun wird ein bekannter Disneyklassiker inszeniert. Wie kam es dazu?

Wir haben vor einigen Jahren schon einmal erfolgreich mit der Walt Disney Company zusammengearbeitet, als wir «Aida» von Elton John nach Thun bringen konnten. Insofern waren wir schon in gutem Kontakt und haben immer wieder mal geschaut, was für ein Stück aus deren Portfolio wir noch nach Thun bringen könnten. Mittlerweile haben sich die Thunerseespiele auch bei den internationalen Lizenzgebern einen guten Namen gemacht. Deswegen war es zunächst nicht so schwer, ins Gespräch zu kommen. Aber dann braucht so ein Vertrag schon einen langen Atem, bis man sich über jedes Detail einig wird. Das gehört aber zum Alltag bei uns im Theater.

Mary Poppins kann fliegen. Wie wollen Sie das auf der Bühne bewerkstelligen?

Das wird eine der grossen Herausforderungen. Wir haben gerade erst das Kreativteam zusammengestellt. Wir warten jetzt auf die Vorschläge, wie sie sich das vorstellen. Ich kann da wirklich noch gar nichts verraten, weil wir selber noch nicht so weit sind. Jetzt ist gerade mal die Unterschrift unter dem Vertrag trocken. Im Herbst kommen dann die Castings. Wir erwarten wieder einen grossen Ansturm aus ganz Europa. Leute, die sich bewerben, um nach Thun zu kommen, um hier mitzuspielen. Und dann gehen wir in Klausur mit dem Kreativteam, mit dem Regisseur und dem Bühnenbildner, um uns die Detailumsetzung zu überlegen. Man muss sich vorstellen: Wir haben keinen Schnürboden, keine Seitenbühnen und Hinterbühne, wo man die Maschinerie verstecken kann. Bei uns ist überall grosse Einsicht, damit wir auch Eiger, Mönch und Jungfrau nicht verbauen. Da muss man sich schon etwas Spezielles einfallen lassen.

Kann man in der Thuner Version beispielsweise auf neue Lieder gespannt sein?

Das Stück «Mary Poppins» ist, wie es ist. Wir machen nur das Optische und die Besetzung neu. Aber das Stück an sich übernimmt man vom Verlag, in dem Fall eben von der Walt Disney Company und dem Musicalproduzenten Cameron Macintosh. Man ist verpflichtet, das Stück mit der Musik, die damals für die Produktion in London und New York komponiert wurde, genau so zu übernehmen – in der deutschen Übersetzung, die es ebenfalls schon gibt. Wir überlegen uns einfach die neue Umsetzung und eine neue Besetzung dazu, dann starten wir.

(ceg)

veröffentlicht: 1. Juli 2023 08:07
aktualisiert: 1. Juli 2023 08:07
Quelle: BärnToday

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