Adelboden von Rückzug der Erlebnisbad-Investorin überrascht
In Adelboden ist das Projekt eines Erlebnisbades vorerst vom Tisch: Die Investorin – die «Aqua-Spa-Resorts AG» aus Sursee – und die Gemeinde Adelboden gehen getrennte Wege.
Die Gemeinde bedauert den Rückzug der Geldgeberin. «Wir müssen irgendwie wieder bei Null anfangen», sagt Gemeinderatspräsident Markus Gempeler gegenüber BärnToday. «Jetzt haben wir eine Überbauungsordnung, welche diese Woche Gültigkeit erlangt. Aber es gibt niemanden mehr, der im Moment bauen will.»
Das Projekt zieht sich seit 2018 hin. «Es war ein relativ langes Verfahren», so Gempeler. Die Erarbeitung der Überbauungsordnung und vor allem auch die Genehmigung beim Kanton habe sehr lange gedauert. «Darum haben wir recht viel Zeit verloren.»
Meinungen gehen auseinander
Man habe daran gearbeitet, den Baurechtsvertrag auszuhandeln, damit die «Aqua-Spa-Resorts AG» die Grundlagen gehabt hätte, um ein Baugesuch einzugeben. Doch aus diesem Baurechtsvertrag wurde nichts. Besonders beim Heimfall habe es unterschiedliche Auffassungen gegeben.
Gempeler führt aus: «Über den Wert und die Berechnung dieser Abgeltung und vor allem auch die Zeitdauer des Baurechts – da waren wir zu weit auseinander, um einen ‹Knüppel› machen zu können.» Trotzdem komme der Entscheid zum jetzigen Zeitpunkt für die Gemeinde Adelboden überraschend.
«Wir hatten das Gefühl, dass wir in letzter Zeit eher auf eine Ebene gekommen sind.» Man habe einen gemeinsamen Weg gesehen. Mitte Jahr habe man sich in einer Patt-Situation befunden, die Befürchtung eines Rückzugs sei im Raum gestanden. Aber: «Die letzten Verhandlungen sind in meinen Augen eher positiv gewesen», sagt Markus Gempeler.
In Adelboden war ein Erlebnisbad in konkreter Planung.
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Die Aqua-Spa-Resorts AG betreibt fünf Spas in der ganzen Schweiz, darunter das Hammam & Oktogon in der Stadt Bern und das Solbad & Spa Schönbühl. Auf Anfrage will sich CEO Thierry Geiger nicht weiter zum Rückzug aus Adelboden äussern und verweist auf die Gemeinde.
Laut der gemeinsamen Mitteilung will sich das Unternehmen aufgrund «einschneidender globaler Ereignisse» wie der Pandemie, dem Krieg und steigenden Kosten anderweitig orientieren. Markus Gempeler sagt dazu: «Ich gehe davon aus, dass verschiedene Gründe in der Summe dazu geführt haben, dass sie nicht mehr in Adelboden investieren wollen.»
«Müssen Entscheid verdauen»
Als nächster Schritt wird sich nun die Arbeitsgruppe für das Erlebnisbad Adelboden treffen. «Wir müssen den Entscheid verdauen. Wir werden gemeinsam mit anderen beraten, wie es weitergehen könnte», sagt der Gemeinderatspräsident.
Nicht nur die Gemeinde Adelboden, sondern auch die Parkhaus AG und das Hotel Adler unmittelbar daneben sind betroffen. «Jeder muss in seinem Gremium die Fühler ausstrecken und den Kopf schräg halten: Wie könnte es weiter gehen?» Aber Markus Gempeler betont: «Grundsätzlich sind wir nach wie vor überzeugt, dass eine solche Einrichtung für Adelboden sehr befruchtend wäre.»