1,3 Prozent

Berner Arbeitslosenzahlen sinken auf Rekordtief

07.07.2023, 09:04 Uhr
· Online seit 07.07.2023, 09:03 Uhr
Die Arbeitslosenquote ist im Juni im Kanton Bern um 0,1 Prozentpunkte auf 1,3 Prozent gesunken. Seit November 2001 war die Arbeitslosigkeit nicht mehr so tief. Im vergangenen Monat waren bei den Regionalen Arbeitsvermittlungsämter (RAV) 7062 Personen gemeldet.
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Der anhaltende Rückgang der Arbeitslosigkeit erklärt sich mehrheitlich aus saisonalen Effekten, wie die Berner Wirtschaftsdirektion am Freitag mitteilte. Bereinigt um diesen Effekt sei die Arbeitslosigkeit stabil geblieben. Verglichen mit dem Juni 2022 seien 1518 Personen weniger arbeitslos.

Die gute Lage im Arbeitsmarkt ist laut Communiqué breit abgestützt. Fast in allen Branchen seien rückläufige Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen. Am stärksten sei der Rückgang im Gastgewerbe, im Baugewerbe und in der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie gewesen.

In allen Verwaltungskreisen des Kantons suchten im Juni weniger Personen eine Arbeit als im Mai. Der stärkste Rückgang verzeichnete der Kreis Obersimmental-Saanen. In diesem Kreis wie auch im Kreis Interlaken-Oberhasli betrug die Arbeitslosenquote 0,4 Prozent und ist im gesamten Kanton am tiefsten. Am höchsten war sie im Kreis Biel mit 2,6 Prozent.

In der gesamten Schweiz rund 85'000 Menschen ohne Arbeit

Ende Juni waren bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) 85'099 Menschen als arbeitslos gemeldet, das waren 2977 weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat verringerte sich die Arbeitslosigkeit sogar um 7412 Personen.

Die Arbeitslosenquote blieb im Juni unverändert bei 1,9 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Freitag mitteilte. Die von der Nachrichtenagentur AWP befragten Ökonomen hatten mit 1,8 bis 1,9 Prozent gerechnet.

Die Arbeitslosenquote ist üblicherweise saisonalen Schwankungen unterworfen, weil es in den Wintermonaten etwa auf dem Bau, in der Landwirtschaft und in der Gastronomie weniger Arbeit gibt. Die vom Seco um die saisonale Faktoren bereinigte Zahl der Arbeitslosen nahm im Juni 2023 nun leicht zu. Die entsprechende saisonbereinigte Arbeitslosenquote verharrte jedoch ebenfalls bei sehr tiefen 2,0 Prozent.

Knapp 52'000 offene Stellen

Wie ausgetrocknet der Jobmarkt in der Schweiz weiterhin ist, zeigen auch die Daten zur Stellensuche: Im Juni 2023 zählte das Seco 150'618 registrierte Stellensuchende und damit 2850 weniger als noch im Mai. Im Jahresvergleich waren gar 18'326 Personen weniger auf Stellensuche.

Gleichzeitig sind erneut etwas weniger offene Stellen bei den RAV gemeldet. Im Juni wurden noch 51'731 Stellen als offen gemeldet. Das sind 76 weniger als im Vormonat April. Von diesen offenen Stellen unterlagen 33'840 der Stellenmeldepflicht. Diese gilt für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von mindestens fünf Prozent.

Nur eine sehr kleine Rolle am Schweizer Arbeitsmarkt spielt noch das Instrument der Kurzarbeit. Im April – die Daten werden mit Verzögerung gemeldet – waren allerdings mit 1498 Personen in Kurzarbeit wieder 484 Personen mehr gemeldet als noch als im Monat davor.

(sda/dak)

veröffentlicht: 7. Juli 2023 09:03
aktualisiert: 7. Juli 2023 09:04
Quelle: BärnToday

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