Solarenergie umstritten?

Berner Solarexpress stockt – Bevölkerung in Hasliberg versenkt grosses Projekt

01.02.2024, 17:38 Uhr
· Online seit 01.02.2024, 17:06 Uhr
Der Berner Solarexpress gerät ins Stocken. Am Mittwoch versenkte die Stimmbevölkerung in Hasliberg, den Bau einer grossen alpinen Solaranlage. Am Donnerstag gibt es dann eine Abfuhr für die sogenannte Solarinitiative und deren Gegenvorschlag.
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Es wär ein Pionierprojekt gewesen im Kanton Bern. Im Skigebiet Meiringen-Hasliberg hätte eine Photovoltaik-Anlage entstehen sollen. Dieses Vorhaben ist seit Mittwochabend vom Tisch. Die Gemeindeversammlung hat sich deutlich gegen den Bau ausgesprochen.

Die Anlage war auf Käserstatt geplant. Das Einverständnis der Landeigentümerin, der Bäuertgemeinde Hasliberg, wäre vorhanden gewesen. Diese hatte dem Vorhaben im Mai 2023 zugestimmt, wie die Gemeinde Hasliberg schreibt. Die IWB als Hauptpartner des Projekts planten eine Anlage an einem sonnigen Südhang auf einer Höhe von 1900 bis 2100 über Meer. Dieser Plan werde nicht weiterverfolgt, teilt das Energieunternehmen mit.

Abfuhr für die Solarinitiative?

Einen Tag nach dem «Nein» in Hasliberg geht es auch bei der vorberatenden Kommission des Kantonsparlaments um das Thema «Solarenergie». Sie spricht sich gegen die sogenannte Solarinitiative aus. Diese will bei Neubauten eine Solarpflicht für geeignete Dach- und Fassadenflächen bringen. Ausserdem verlangt das Volksbegehren auch eine Solarpflicht für bestehenden Bauten, sofern sich die Dach- und Fassadenflächen eignen und die Installation zumutbar ist. Auch ein von der Kantonsregierung ausgearbeiteter Gegenvorschlag der Solarinitiative lehnt die Kommission ab.

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Zwar anerkenne die grossrätliche Bau-, Energie-, Verkehrs- und Raumplanungskommission (BaK), dass die Solarenergie im Kanton Bern rasch ausgebaut werden soll. Kritisch sieht die BaK hingegen den Zeithorizont von 2040 für die Nachrüstung bei bestehenden Bauten. Diese Pflicht gehe zu weit und sei unverhältnismässig. Die Kommission empfiehlt dem Parlament daher, die Initiative abzulehnen. Dieses wird sich im März mit der Solarinitiative beschäftigen.

Alpine Solaranlage in Adelboden

Besser sieht es für ein Solarprojekt in Adelboden aus. Vergangenen November bewilligte dort die Gemeindeversammlung eine Grossanlage auf dem Schwandfäl. Die zehn Hektaren grosse Anlage soll künftig 40 Prozent des benötigten Winterstroms selber produzieren können.

Trotzdem stockt es im Motor des Berner Solarexpresses.

(mfu/sda)

veröffentlicht: 1. Februar 2024 17:06
aktualisiert: 1. Februar 2024 17:38
Quelle: BärnToday

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