«Hätte ich besser gemacht» – Thuner Kunstprojekt sorgt für Diskussionen

Die Kritik auf Social Media am Thuner Streetart-Projekt ist laut. In der Facebook-Gruppe «Du bisch vo Thun…» lassen etliche Userinnen und User kein gutes Haar am Bild, das Ende Juni beim Mühleplatz von Künstlerin Maja Hürst entworfen wurde. Einer der harmloseren Kommentare lautet: «hätt irgendwie meh erwartet, gloub das hätti o no chönne».

Bei Kunst gehen bekanntlich die Meinungen auseinander und auf Social Media ist Kritik schnell geäussert. Bei der Kulturabteilung der Stadt Thun lässt man sich deswegen nicht aus der Ruhe bringen: «Damit mussten wir rechnen», sagt Marianne Flubacher, Leiterin Kulturabteilung der Stadt Thun. «Ein Wandbild soll ja auch zu Diskussionen anregen.» Zudem hätten sie vor allem positive Rückmeldungen erhalten, so Flubacher weiter. Auch auf Facebook verteidigen einige User das Bild, auch wenn die negativen Kommentare aktuell überwiegen.

Stadt zeigt sich sehr zufrieden

Die Stadt zieht ein positives Fazit zum ersten von drei Kunstprojekten an der entsprechenden Wand beim Mühleplatz. Vom Konzept der Künstlerin sei man nach wie vor überzeugt: «Maja Hürst hat intensiv das Gespräch mit den Leuten auf dem Mühleplatz gesucht und dann entsprechende Sujets in ihr Kunstwerk einfliessen lassen», so Flubacher. Neben der Thuner Narrenfigur Fulehung ziert deshalb auch der Hund einer Privatperson das Bild.

Ob beliebt oder nicht: Das Kunstwerk beim Mühleplatz bleibt für zwei Jahre. Danach wird es durch ein neues Projekt ersetzt, welches nächstes Jahr von einer Jury ausgewählt wird. Die Kosten pro Kunstprojekt belaufen sich auf rund 10'000 Franken. Die Kulturabteilung der Stadt Thun setzt damit ein Anliegen aus dem Thuner Stadtparlament um. Die Politik hatte nämlich entsprechende Kunstprojekte an grauen Betonwänden gefordert.