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Inselspital Bern: Ehemaliger Herzchirurg übt Kritik

Nach Mobbingvorwürfen

Auch Herzchirurg Thierry Carrel kritisiert das Berner Inselspital

27.03.2024, 13:41 Uhr
· Online seit 22.03.2024, 09:37 Uhr
Das Berner Inselspital macht zurzeit keine positiven Schlagzeilen. Neben einem hohen Konzernverlust werden auch Stimmen über Mobbing laut. Auch der ehemalige Starchirurg Thierry Carrel kennt solche Vorwürfe aus seiner Zeit am Berner Spital.
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Das Berner Inselspital sorgte für einige Negativschlagzeilen: Vergangene Woche vermeldete die Insel Gruppe einen Konzernverlust von 113 Millionen Franken für das Jahr 2023. Ende Januar gab das Berner Obergericht der ehemaligen Insel-Oberärztin Nathalie Urwyler teilweise recht: Ihr wurde 2014 vom Inselspital unrechtmässig gekündigt. Auch im Umgang mit den Angestellten stehen schwere Vorwürfe im Raum: Ärztinnen und Ärzte sprechen von einer «Mobbingkultur» am Inselspital.

Auch bekanntem Herzchirurgen sind Mobbingvorwürfe nicht neu

Nun äussert sich der Berner Chirurg Thierry Carrel gegenüber dem Regionaljournal Bern Freiburg Wallis. Auch ihm seien solche Vorwürfe während seiner rund 25 Jahre beim Inselspital «nicht fremd», wie der Chirurg sagt. Nach Angaben des Inselspitals hatte Carrel mehr als 12'000 chirurgische Eingriffe als Operateur oder in Lehrassistenz durchgeführt.

Ende Januar 2021 verliess der Herzchirurg das Inselspital und wechselt zum Universitätsspital Zürich. Bereits Ende 2022 sei er dort aber wieder entlassen worden, wie diverse Medien berichteten.

Nun mache sich Carrel sich grosse Sorgen über die Insel, auch wegen des Patientenrückganges und dass der Ruf des Spitals sinke. «Verschiedenes läuft derzeit nicht gut», sagt Thierry Carrel zu Radio SRF.

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Das sagt Inselleitung zu den Vorwürfen

Dass Kritik an der Insel nicht geduldet werden, wies die Inselgruppe Mitte März zurück. Die Mitarbeitenden litten zwar unter ökonomischem Druck, dafür könne die Leitung aber nichts, sagte etwa Verwaltungsratspräsident Bernhard Pulver gegenüber SRF. Doch das Betriebsklima «könnte besser sein», sagt Pulver.

Gegenüber BärnToday betonte der Verwaltungsratspräsident vor einer Woche, dass man in Zukunft ökonomischer werden müsse. Ein Hauptproblem sei etwa, dass man aktuell weniger Personen versorge als vor der Pandemie. Auch die Schliessungen der Spitäler Münsingen und Tiefenau würde sich wirtschaftlich erst 2024 auswirken. Für das Spital Tiefenau wurde nun eine Nachfolgelösung gefunden. Ab Herbst sollen dort 820 Asylbewerberinnen und Asylbewerber untergebracht werden.

veröffentlicht: 22. März 2024 09:37
aktualisiert: 27. März 2024 13:41
Quelle: BärnToday

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