Darum landen die alten Berner Trams jetzt auf dem Schrottplatz

Zwölf «Vevey»-Trams werden ausgemustert. 33 Jahre lange fuhren sie die Bernerinnen und Berner von A nach B. Während frühere Tramgenerationen nach einem Flottenwechsel fortan durch Osteuropa kurvten, geht es für die Bahnen auf den Tramfriedhof.

Zürich und Basel liefern, Bern aber nicht 

«Wir haben bislang keinen Abnehmer gefunden. Sie landen wohl auf dem Schrottplatz», sagt Bernmobil-Sprecher Rolf Meyer gegenüber SRF. Die «blauen Bähnli» werden bis 2024 ebenfalls nicht mehr zwischen Bern und Worb verkehren. Und auch für sie gibt es kein zweites Leben.

Doch warum gibt es keinen Abnehmer? Schliesslich schickten kürzlich etwa erst die Zürcher Verkehrsbetriebe 35 alte Trams in die Ukraine und Baselland Transport 50 Stück nach Serbien. Der Bund unterstützt den Transport mit finanziellen Mitteln.

Dass die Berner Trams in der Schrottpresse landen, liege an der komplexen Elektronik, so Bernmobil-Sprecher Meyer gegenüber SRF. Insbesondere sei es schwierig, Ersatzteile zu finden. Schliesslich wurden die Trams in den 80ern gebaut. Und: «Mechaniker können Ersatzteile nicht mehr selbst nachbauen.»

Du willst wissen, wie die neuen Trams von Bernmobil aussehen? Wir waren bei einer Fahrt dabei: 

Neue Trams für Osteuropa 

Doch es gibt auch einen zweiten Grund. Auch in Osteuropa kommt man allmählich auf den Geschmack von neuen Strassenbahnen – so etwa in Polen und in der Türkei.

Heisst also: Der Markt für Occasion-Trams in den übrigen osteuropäischen Ländern ist mit den Lieferungen aus Zürich und Basel bereits gesättigt.

Du bist Fans von alten Trams? Wir zeigen dir die schönsten Bahnen aus 130-jährigen Berner Tramgeschichte: 

(ris)