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«Das Projekt ist nicht unterbrochen»: Alec von Graffenried zur «Viererfeld-Krise»

Investorin abgesprungen

«Das Projekt ist nicht unterbrochen»: Alec von Graffenried zur «Viererfeld-Krise»

22.09.2023, 16:56 Uhr
· Online seit 22.09.2023, 16:41 Uhr
Der Berner Stadtpräsident will nichts von einer Krise der geplanten Grossüberbauung wissen. Auch dass mit der Pensionskasse der Berner Kantonalbank eine grosse Investorin abgesprungen ist, macht von Graffenried keine Sorgen.

Quelle: TeleBärn/ Lionel Berdou /BärnToday/ Anissa Dennenmoser

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Am Donnerstag vermeldeten die «Berner Zeitung» und «Der Bund» interne Probleme beim Viererfeld-Grossbauprojekt. Die Berner Kantonalbank als Investorin hatte sich zurückgezogen und beide Projektleiterinnen hatten gekündigt.

Alles nicht so schlimm, meint Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried auf Anfrage: «Wir werden jemanden finden für die BEKB, für viele Pensionskassen ist das sehr interessant.» Für ihn sei der Entscheid der Pensionskasse der Berner Kantonalbank ein Fehler. Immer wieder habe man Anfragen von Leuten, die im Viererfeld bauen wollen, so der Politiker. Beim Projektleiterteam habe man nun eine Lösung mit einer externen Firma gefunden.

Zu weiteren Verzögerungen soll es dadurch nicht kommen. «Im Gegenteil», sagt der Stadtpräsident. «Die Hindernisse sind aus dem Weg geräumt, jetzt kann man voll loslegen und in die Projektierung einsteigen.» Nach wie vor ist er vom Projekt überzeugt: «Es ein super Projekt an einem super Ort.»

SVP: «Schlussendlich wird der Steuerzahler leidtragend sein»

Bei der SVP ist man nicht erstaunt über die aktuellen Rückschläge beim Viererfeld. «Wir haben schon im Vorfeld gesagt, dass es eine Fehlplanung ist, die weder wirtschaftlich noch ökologisch ist», sagt SVP-Stadtrat Thomas Glauser. Bei der BEKB habe man es sich bestimmt durchgerechnet und festgestellt, dass es nicht lukrativ ist, ist sich Glauser sicher.

«Ein Armutszeugnis für einen rot-grünen Gemeinderat, der die Sachlage nicht im Griff hat», so Glauser. «Schlussendlich wird der Steuerzahler leidtragend sein.» So hoffe er, dass das Projekt nicht realisiert werden kann.

SP: «Wir brauchen den Wohnraum, besonders an der Länggasse»

Bernadette Häfliger, SP-Stadträtin und Mitglied der Kommission für Ressourcen, Wirtschaft, Sicherheit und Umwelt (RWSU) äussert sich enttäuscht, dass sie von den Problemen über die Medien erfahren musste: «Dass ich, als Parlamentarierin, das der Zeitung entnehmen muss, dass es grössere Probleme gibt, ist sehr konsternierend. Ich hätte erwartet, dass der Gemeinderat uns von der zuständigen Kommission direkt informiert.»

Dabei macht Häfliger besonders die Absage der BEKB Sorgen: «Ich erachte besonders den Rückzug der Pensionskasse als sehr kritisch und hoffe, dass andere Investoren sich jetzt nicht auch ähnliche Überlegungen machen.»

Trotzdem hält sie weiter zum Viererfeld-Grossprojekt: «Die Realisierung der Überbauung ist zentral wichtig. Die SP hat immer gesagt, dass wir den Wohnraum brauchen, besonders in der Länggasse.» Es sei keine Hoffnung, sondern eine Erwartung, dass das Projekt sehr rasch realisiert werde. Bernadette Häfliger glaubt auch nicht, dass diese Probleme das Projekt grundsätzlich infrage stellen. «Es ist eher ein ungutes Gefühl, in welchem Zeitraum es noch realisiert werden kann», so die Politikerin.

(dak/ade)

veröffentlicht: 22. September 2023 16:41
aktualisiert: 22. September 2023 16:56
Quelle: BärnToday

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