Ab dem 13. Oktober

«Haben uns in Bern etabliert»: Das Herofest 2023 wird so gross wie noch nie

19.10.2023, 10:33 Uhr
· Online seit 08.10.2023, 18:05 Uhr
Vom 13. bis 15. Oktober pilgern wieder Game-, Fantasy- und Cosplay-Fans aus der ganzen Schweiz ans Herofest nach Bern auf das Bernexpo-Areal. Letztes Jahr verzeichnete die Gaming-Veranstaltung mit über 20'000 Besuchenden einen neuen Rekord, der dieses Jahr wieder übertroffen werden könnte.
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BärnToday hat mit Cédric Schlosser, Geschäftsführer von «MYI Entertainment», über das Herofest 2023 gesprochen. «myInsanity» wurde 2009 als Gaming-Team gegründet und organisiert heute mit dem Herofest eine der grössten Schweizer Popkultur-Veranstaltungen.

BärnToday: Wie laufen die Vorbereitungen zum diesjährigen Herofest?

Cédric Schlosser: Ab Freitag läuft der Aufbau in vollen Zügen. Mit Auf- und Abbau sind wir zehn Tage auf Platz, das ist schon ziemlich anspruchsvoll. Und da kommt einiges an Arbeit und Überzeit auf uns zu. Es ist auch ein grosser Druck für unsere Mitarbeitenden, dass alles funktioniert. Monatelanges Vorbereiten läuft da in vier Tagen durch. Früher war der Stresspegel aber höher, mit der Routine hat sich das stark verbessert. Jetzt weiss man mehr, was auf einen zukommt. Ab Januar wird dann wieder für das nächste Herofest organisiert – die Grobplanung steht bereits.

Gibt es etwas Spezielles, das die Leute dieses Jahr überraschen wird?

Dieses Jahr wird es im Eingangsbereich einen Dschungel oder «Märliwald» geben, wo die Cosplayerinnen und Cosplayer die Leute willkommen heissen. Hoffentlich gibt es da bereits einen kleinen «Kulturschock». Dieser neu gestaltete Eingangsbereich wird ein absolutes Highlight.

Wir haben mit einer Zusammenarbeit mit Nintendo auch noch nicht veröffentlichte Spiele, die man anschauen kann. Darunter etwa das neue «Super Mario Bros. Wonder», «Prince of Persia: The Lost Crown» oder «Sonic Superstars». Auch die neue Handheld-Konsole «Asus ROG Ally» kann man testen.

Was wird dieses Jahr anders als früher?

Dadurch, dass die Festhalle abgerissen ist, ist alles etwas enger geworden. So konnten wir vom Platz her nicht grösser werden und mussten optimieren. Den Eingangsbereich werden wir mit dem Dschungel viel besser nutzen. Am Herofest gibt es dieses Jahr aber viel mehr Ausstellende – über 150 – darunter auch sehr viele Künstlerinnen und Künstler. Es gab auch einen Hallentausch und eine neue Aufteilung. Alle, die ans Herofest kommen, werden merken, dass einiges mehr los ist.

Hofft man, mit der neuen Festhalle in Zukunft das Herofest noch ausbauen zu können?

Von unserer Seite aus ist das schon der «Geheimplan», denn es hat viel Potenzial. Ausstellermässig sind wir dieses Jahr so gut wie ausverkauft. Wir könnten also noch mehr Platz bespielen und gehen davon aus, dass das nach den Bauarbeiten möglich sein wird. Bis dann arbeiten wir daran, jeden Quadratmeter zum perfekten Erlebnis zu machen. Ich glaube, damit werden wir auch in zwei Jahren noch beschäftigt sein.

2022 verzeichnete das Herofest Rekordzahlen bei den Besuchenden. Rechnet man dieses Jahr mit einem neuen Höchstwert?

Wir gehen davon aus, dass wir den Rekord schlagen und einen neuen aufstellen werden. Bereits jetzt sieht es gut aus, der Vorverkauf läuft sogar etwas besser als letztes Jahr. Aber die letzten Tage entscheiden, ob es tatsächlich einen neuen Rekord gibt.

Wie viele Leute sind beim Herofest involviert?

Zwischen 200 und 300 Leute. Wenn man das Personal der Stände einrechnet, sogar noch mehr. Viele davon sind freiwillige Helferinnen und Helfer – auf diese sind solche Grossevents angewiesen. Umso voller und spassiger das Herofest ist, desto besser ist das auch für die Leute, die ihre Freizeit dafür hergeben.

Was sind deine persönlichen Highlights?

Mein Highlight sind eigentlich immer die Indie-Game-Entwickler aus der ganzen Schweiz, die am Herofest ihre Spiele vorstellen. Darunter auch ein Berner Studio. Das ist für mich immer etwas Einzigartiges. Auf diese Spiele wird man sonst kaum aufmerksam. Zusammen mit der grossen Lan-Party «Switzerlan», die ich seit über zehn Jahren organisiere, ist das ein grosses Highlight.

Bei der «Switzerlan» sind die 2000 Plätze so gut wie ausverkauft. Diese Lan-Party fühlt sich wie Musikfestival an, aber halt für Games. Mit vielen Turnieren gibt es da von Donnerstag bis Sonntag 72 Stunden Action.

Wenn du an die erste Ausgabe vom Herofest 2018 zurückdenkst, was fällt dir besonders auf?

Es hat sich von einem Newcomer-Event in Bern zu einem festen Termin im Eventkalender etabliert. Langsam ist man in Bern stolz darauf, das merken wir an der Unterstützung von Organisationen oder auch durch die Leute selbst. Wir konnten beweisen, dass Game-, Cosplay- und Fantasy-Fans auch ein Recht haben, so ein Wochenende zu besetzen. Besonders das letzte Jahr war für uns sehr beruhigend – wir hatten genug Ausstellende und einen Besucherrekord. Es war schön zu sehen, dass das Herofest die Krise unbeschadet überstehen konnte.

Es gibt immer mehr solche Events für Games, Cosplays und Fantasy. Stehen diese untereinander in Konkurrenz?

Grundsätzlich sind viele solcher Conventions gut, denn dann gewöhnen sich die Leute daran, hinzugehen. Es ist ähnlich wie bei Musikfestivals: Je mehr Festivals es gibt, desto mehr Festivalgängerinnen und -gänger gibt es. Das befruchtet einander. Wenn die Daten jedoch nahe zusammenliegen, ist das sicher nicht vorteilhaft. Da wir am Herofest aber neben Fantasy einen starken Fokus aufs Gaming legen, haben wir ein Alleinstellungsmerkmal.

Wir pflegen aber freundschaftliche Beziehungen, etwa zur Polymanga, die jeweils an Ostern in Montreux stattfindet. Damit wollen wir die Romandie und Deutschschweiz verbinden, was auch gut funktioniert. Letztes Jahr war die Romandie bei uns eine der am stärksten wachsende Besuchergruppen.

Ist das Herofest auch etwas für Leute, die nichts mit Gaming zu tun haben?

Ich glaube, jeder und jede kann eine tolle Zeit am Herofest haben. Klar, es gibt nicht mehr die Holzspielzeuge, die es an der SuisseToy gab. Aber Brett- und Kartenspiele sind weiterhin vertreten. Man kann aber viele neue Sachen kennenlernen: Du kommst rein und kannst etwas erleben, anfassen und spielen. Mit dieser Idee kann jede Person mitmachen – auch Leute, die sonst nicht spielen. Man kann da zum ersten Mal eine VR-Brille aufsetzen, zum ersten Mal einem Profi-Gamer zuschauen oder zum ersten Mal in einem Rennsimulator sitzen.

veröffentlicht: 8. Oktober 2023 18:05
aktualisiert: 19. Oktober 2023 10:33
Quelle: BärnToday

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