Trotz Kritik

Stadt Bern erhöht Preise für Fernwärme um 15 Prozent

19.10.2023, 16:09 Uhr
· Online seit 19.10.2023, 14:48 Uhr
Die Preise für die Fernwärme in der Stadt Bern steigen per 1. Januar 2024 um durchschnittlich 15 Prozent. Die Stadtregierung hat diese Erhöhung genehmigt, obwohl der Preisüberwacher Bedenken äusserte.
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Fernwärme sei eine ökologische Alternative zu fossilen Heizsystemen, teilten der Berner Gemeinderat und Energie Wasser Bern (EWB) in einem gemeinsamen Communiqué am Donnerstag mit. Die Heizenergie werde durch das Verbrennen von Kehricht und Holz in der Energiezentrale Forsthaus gewonnen. Um diese Energie zu den Haushalten zu bringen, müsse das Fernwärmenetz erweitert werden.

Dieses Projekt erfordere ein Investitionsvolumen von deutlich mehr als einer halben Milliarde Franken, die EWB aus den selbst erwirtschafteten Mitteln finanziere. Mit dem heutigen Fernwärmetarif ist diese Finanzierung nicht sichergestellt, wie es weiter hiess.

Über alle Tarifelemente und Kundentypen hinweg gerechnet bedeute das einen durchschnittlichen Tarifanstieg von 15 Prozent. Im Quervergleich mit anderen Heizlösungen bleibe der Preis weiterhin attraktiv, schreiben die Stadtregierung und EWB.

Preisüberwacher äusserte Vorbehalte

Da es sich bei der Erhöhung um einen behördlich festgesetzten Preis handle, müsse der Preisüberwacher angehört werden. Dieser habe Vorbehalte geäussert. Beispielsweise kritisierte er laut Communiqué, dass EWB als Arbeitsgrundlagen bei der Tarifanpassung von «worst case» Annahmen ausgehe.

Aus Sicht des Gemeinderats beachte der Preisüberwacher die klima- und energiepolitischen Überlegungen, die hinter der Erhöhung stehen, zu wenig. Für den Berner Gemeinderat sei der Ausbau der Fernwärme für die Erreichung der Ziele des Klimaschutzreglements ein zentrales Element.

Aus diesen Gründen habe die Stadtregierung die Preiserhöhung genehmigt. Die Empfehlungen des Preisüberwachers seien nicht bindend.

(sda/lae/mfu)

veröffentlicht: 19. Oktober 2023 14:48
aktualisiert: 19. Oktober 2023 16:09
Quelle: BärnToday

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