Tram-Unfall gefilmt: Cuba Bar muss illegale Kamera entfernen
Quelle: TeleBärn / Quinn Lauener / BärnToday / Warner Nattiel
Am 1. Februar 2024 sorgte ein Unfall am Berner Kornhausplatz für Aufsehen. Kurz nach 7 Uhr entgleiste ein Tram und verwüstete dabei die Zytglogge Haltestelle Richtung Bahnhof. Das Tram kam direkt vor der Cuba Bar zu stehen. Im Verlauf des Tages stellte die Cuba Bar ein Video des Unfalls ins Netz – aufgenommen mit einer Videokamera, die den Vorplatz der Bar bis hin zur Strasse zeigen. Noch am selben Tag folgte die Kritik: Ein Journalist der «WOZ die Wochenzeitung» teilte einen Videoausschnitt auf X und machte auf die illegale Videoüberwachung aufmerksam.
Co-Präsidentin der SP Bern schiesst gegen Unfallvideo
Am Freitag teilte Lena Allenspach, Co-Präsidentin der SP Bern, den Post und kritisierte die Videoaufnahmen als «schweren Eingriff in die Persönlichkeitsrechte».
Uff, was sagt Gemeinderat @RetoNause dazu? Wird da eingegriffen? Ein grosser Teil des Kornhausplatzes wird von der Cubabar nicht nur gefilmt, sondern scheinbar auch abgehört. Ein schwerer Eingriff in die Persönlichkeitsrechte. https://t.co/7H97EdtAdM
— Lena Allenspach (@Lenaallenspach) February 2, 2024
Den Berner Linken sind solche Überwachungskameras ein Dorn im Auge. Mitte Januar forderte eine überparteiliche Motion von SP, Grünes Bündnis, Grüne Freie Liste und der Alternativen Linken des Berner Stadtrats eine Bewilligungspflicht für private Kameras auf öffentlichem Grund.
Damit soll unter anderem auch ein Register mit allen Stadtberner Überwachungskameras geschaffen werden. Gegner der Motion weisen besonders auf das Missbrauchspotenzial hin.
Nach X-Tausend Franken Sachschaden: So begründet die Cuba Bar die Kamera
Die Gründe für die installierte Kamera liegen rund eineinhalb Jahre zurück, wie Verantwortliche der Cuba Bar erklären. Im August 2022 wurden vor dem Conference-League-Playoff-Spiel zwischen YB und Anderlecht eine Gäste-Fangruppe attackiert.
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Dutzende YB-Fans griffen die Belgier an und randalierten vor der Bar. Damals wurde von Sachschaden in der Höhe von rund 15'000 Franken gesprochen.
Mittlerweile wird der Vorplatz des Lokals nicht mehr gefilmt. Wie der Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause aus seinen Ferien ausrichten lässt, habe das Bauinspektorat interveniert und die Kamera abbauen lassen.