Women's Super League

YB-Frauen nach erster Saisonhälfte zufrieden, Thun zahlt Lehrgeld

· Online seit 20.12.2023, 07:59 Uhr
Während sich die Super-League-Teams in die Winterpause verabschiedet haben, ist die Hinrunde in der Women's Super League bereits länger vorbei. Für die YB-Frauen ist die Vorrunde nach Wunsch verlaufen, Thun muss hingegen um jeden Punkt kämpfen. Die Technischen Leiter der Clubs ziehen Zwischenbilanz.
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«Wir durften mehrheitlich eine positive Vorrunde erleben», sagt Rolf Kirchhofer, Technischer Leiter der YB-Frauen. «Angefangen bei der Entwicklung der Spielerinnen, aber auch bei uns im Team als Ganzes. Wir konnten seit langem wieder mal gegen den FC Zürich gewinnen, konnten auch in Genf punkten. Auch im Cup sind wir nach wie vor dabei.»

Das sagten YB-Spielerinnen und die Trainerin Imke Wübbenhorst im September:

Quelle: BärnToday / Nicola Lohri / Warner Nattiel

Die bisherige Saison der YB-Frauen ist tatsächlich ziemlich gut verlaufen, wie ein Blick auf die Tabelle zeigt. Die Bernerinnen befinden sich auf Platz 4, nur fünf Punkte hinter dem Leader FC Zürich. Zum Vergleich: Die letzte «Regular Season» schloss YB auf Rang 5 ab.

Besonders stolz ist Kirchhofer auf die Entwicklung des Teams und auf das Offensivspiel, das auch dank Rückkehrerin Courtney Strode wieder angekurbelt wurde. Strode ist mit elf Toren die aktuell erfolgreichste Torschützin der Liga. Wo der Technische Leiter bei seinem Team noch Entwicklungspotenzial sieht, ist im «Umgang mit Stresssituationen», sei es in einem schwierigen Spiel gegen einen starken Gegner oder bei einer Partie, welche im gut gefüllten Wankdorf direkt nach einem Männerspiel stattfindet. «Das ist für uns bisher ungewohnt. Logisch können wir uns dort noch weiterentwickeln», so Kirchhofer.

Playoff-Halbfinal als Ziel

Als Ziel hat man sich bei den YB-Frauen einen Platz unter den ersten vier Teams in der Regular Season gesetzt, danach ist der Playoff-Halbfinal das Ziel. Auch im Schweizer Cup soll es in den Halbfinal gehen, «um danach den Final anzuvisieren», wie Kirchhofer sagt.

Mit der Entwicklung der Zuschauerzahlen ist Rolf Kirchhofer «sehr zufrieden». «Wir konnten jedes Spiel im Wankdorf spielen, betrieben dafür aber jeweils auch einen grossen Aufwand. Teilweise spielten wir direkt nach dem Spiel der 1. Mannschaft oder der U21 der Männer, um mehr Zuschauer im Stadion behalten zu können.» Man spüre, dass das Interesse der Leute für die YB-Frauen zunimmt. «Auch kritische Leute müssen anerkennen, dass sich im Frauenfussball sportlich in den letzten Jahren doch einiges getan hat», so Kirchhofer.

Klare Aussenseiter

Beim Frauenteam Thun Berner-Oberland (FTTBO) war die Ausgangslage vor der Saison eine andere als beim Konkurrenten aus Bern: Thun spielte vergangene Saison noch zweitklassig, schaffte im Sommer dann den Aufstieg in die Women's Super League. Aufgrund dessen gingen die Thunerinnen als einer der klaren Underdogs in die Saison.

«Es war für uns als Aufsteiger ein schwieriges halbes Jahr. Wir mussten viel Lehrgeld bezahlen», sagt Bruno Solothurnmann, Technischer Leiter des FTTBO. Damit habe man aber gerechnet. Er schaue positiv auf die Rückrunde und hoffe, dass gewisse Fehler nicht mehr gemacht werden, so Solothurnmann. «Wir wollen das Ganze von hinten aufrollen.»

Eines der Ziele sei, weniger Tore zu kassieren, sagt der Technische Leiter. Und dies ist in der Tat ein grosses Problem der Thunerinnen: Das FTTBO musste 36 Gegentore hinnehmen – mehr als alle anderen Teams in der Liga. «Das schauen wir an und versuchen, es besser zu machen, damit wir in der Rückrunde sicher weniger Tore erhalten», meint Solothurnmann.

Erfahrungen sammeln

Im Grossen und Ganzen ist Bruno Solothurnmann aber zufrieden mit der Entwicklung seines Teams. «Sie sind willig, geben sich Mühe und geben im Training Vollgas.» Für sein junges und «hungriges» Team gehe es nun vor allem auch darum, Erfahrungen zu sammeln. «Die Kaltblütigkeit vor dem Tor fehlt noch», erklärt Solothurnmann.

Das Ziel habe sich seit dem Saisonstart nicht verändert, sagt der Verantwortliche des FTTBO. «Wir wollen einfach nicht absteigen. Das ist das primäre Ziel dieser Saison.»

Das Interesse der Leute habe mit dem Aufstieg zugenommen, trotzdem gebe es noch viel Luft nach oben. Solothurnmann sagt aber: «Da sind wir auf einem guten Weg und es wird von Jahr zu Jahr besser.»

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veröffentlicht: 20. Dezember 2023 07:59
aktualisiert: 20. Dezember 2023 07:59
Quelle: BärnToday

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