«Wie bei Schweiz-Spiel»

Super Stimmung: Berner Public Viewings jubeln nach Argentinien-Knüller

· Online seit 19.12.2022, 15:21 Uhr
Nur vereinzelt fanden in der Stadt Bern Public Viewings zur Winter-WM in Katar statt. Die wenigen haben sich aber offenbar gelohnt. Die Veranstalter schwärmen von einer «super Stimmung» und sportlich gesehen von «einer der besten WMs überhaupt».
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Argentinien hat am Sonntag in einem nervenaufreibenden und spektakulären Spiel Frankreich bezwungen und ist Weltmeister. Viele Fans haben das Final-Spiel mitsamt Verlängerung und Penaltyschiessen mitverfolgt – auch die Berner Public Viewings waren gut besucht.

Super Stimmung beim WM-Final

«Wir hatten eine unglaublich gute Stimmung. Man hätte fast meinen können, dass die Schweiz spiele», sagt Beat Wenger, Organisator des Public Viewing «Dr Bitz» in der Vidmarhalle. Mit 280 johlenden und jubelnden Fans war «Dr Bitz» ausgebucht. «Einen besseren Abschluss hätten wir uns nicht wünschen können», so Wenger.

Insgesamt blickt er zufrieden auf die WM 2022 zurück. «Wir sind sehr stolz auf den Anlass. Mit Amnesty International hatten wir eine super Zusammenarbeit.» Nach den Vorwürfen von Menschenrechtsverletzungen im Vorfeld der WM in Katar machte die Menschenrechtsorganisation mit einem Stand am Public Viewing auch auf die dunklen Seiten des Sportevents aufmerksam.

Besonders gut liefen die Spiele der Schweizer Nati. «Beim Spiel gegen Serbien projizierten wir den Match sogar auf die äussere Fassadenwand, so dass auch jene das Spiel verfolgen konnten, die drinnen keinen Platz mehr fanden», sagt Wenger.

Public Viewing macht Lust auf mehr

Insgesamt 6000 Fans strömten in die Vidmarhallen, um dem Sportspektakel in Katar auf der Leiwand beiwohnen zu können. Damit seien die Erwartungen übertroffen worden.

«Das schreit nach mehr», sagt der Organisator. Mit dem Public Viewing habe man eine spannende Zielgruppe ansprechen können, die hinter dem Konzept standen. «Wir wollen darauf aufbauen.» Man hoffe, die Fans auch für weitere Projekte und Veranstaltungen gewinnen zu können.

Schweizer Niederlage drückte aufs Gemüt

Zufrieden gibt sich auch Matthias Mast, der auf der Grossen Schanze in der Stadt Bern ein WM-Stübli samt Fondue auf die Beine stellte. Während manche Spiele nicht für einen grossen Andrang sorgten, war an anderen Tagen das Stübli voll. So musste teilweise sogar ein zusätzliches Zelt her.

Egal ob im Stübli oder im Zelt, die Stimmung war grösstenteils ausgelassen. Nur die haushohe Niederlage der Schweizer Nationalmannschaft gegen Portugal drückte aufs Gemüt. «Bereits in der Pause war Lichterlöschen. Viele Leute gingen nach Hause, weil sie total enttäuscht waren», sagt Mast.

Mast ist froh, trotz Boykottaufrufen und Kritik am Austragsort, ein Public Viewing ermöglicht zu haben. «Man darf die Fans nicht wegen politischer Entscheide bestrafen», ist er überzeugt. Dementsprechend sei Politik im WM-Stübli auch kein Thema gewesen. Viel mehr habe der Sport im Zentrum gestanden. Und dieser stellte auch den Mitorganisator zufrieden. «Von den Spielen und der Qualität her war es eine der besten WMs überhaupt.»

Noch ist es für Mast zu früh für einen Kassensturz. Ein Riesengeschäft habe er auf der Grossen Schanze sicherlich nicht gemacht. Aber: «Ich rechne mit einer schwarzen Null», sagt er.

(ris)

veröffentlicht: 19. Dezember 2022 15:21
aktualisiert: 19. Dezember 2022 15:21
Quelle: BärnToday

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